nicht müde werden sondern dem wunder leise wie einem vogel die hand hinhalten. (hilde domin)

Sonntag, 29. Mai 2016

dichtes leben, rundherum

was für eine woche!
ungeheuer anstrengend, aber alles in allem - vor allem dank liegenlassen unwichtigen haushaltskrams - gut.

sie fing damit an, daß herr siebensachen kurzfristig zu einer fortbildung fuhr (eingesprungen für eine erkrankte kollegin). immerhin blieb das auto hier, so daß ich gut mobil war.

meine tage waren aber eng getaktet, von 6.30 aufstehen, morgenprogramm, zur arbeit fahren, 15.00 dienstschluß, hausaufgaben der töchter begleiten, allernötigstes im haushalt machen, abendessen vorbereiten, mit einer tochter zum schwimmen fahren, währenddessen ruckzuck-einkaufen, nachhause sausen, währenddessen das schwimmkind im auto ißt, kinder richtung bett schicken (die große schwester hat vorgelesen!), mich schnell mal frischmachen (hä? ich? wer ist das denn) chorprobe bis 22.00. das war der montag, so als beispiel.

haushaltsmäßig blieb fast alles auf der strecke, die töchter aßen in der schule zu mittag, die wäsche türmte sich, die staubmäuse tanzten polka. da hab ich deutlich gemerkt, wie unglaublich entspannter das leben ist, wenn wir mit 2 erwachsenen hier sind und wie wir uns gegenseitig den rücken frei halten für so manches (wenn zb eine zuhause bleibt und das abendprogrmm einläutet, während der andere das kind zum schwimmen fährt, dafür der andere hinterher zuhause ist und das bettgehprogramm lotst, wenn die eine zum chor fährt).

dann beglückte uns am dienstag die katze mit ihren 4 kinderchen. das brachte uns dann komplett aus dem takt, denn wir waren so gerührt, bewegt und fasziniert! der totale babyzauber. das abendessen fand dann mit schnappbroten vor der katzenkiste statt...

als wir am mittwochabend herrn siebensachen vom bahnhof abgeholt hatten, mußte ich dann direkt wieder los zum elternabend. damit war der stressige teil der woche dann aber  geschafft.

nebenher gabs gute, effektive arbeitstage, schönes wetter, gartenzeit, wäschespinnen voller wäsche, dreckstarrende fingernägel, köstliches essen und heute zum wochenabschluß eine tolle 25km-fahrradtour zu viert (die große tochter war mit ihren freundinnen unterwegs), die uns auch zu einem multikulturellen fest mit seinen vielfältigen klängen und düften führte.

und damit sich der kreis des lebens rundet, erreichte mich eben noch die nachricht, daß mein stiefvater (der 2.mann meiner mutter, mit dem ich auch noch ein paar jahre unter einem dach lebte) heute abend von seinem langen demenzleiden erlöst wurde und gestorben ist.

bei aller anstrengung hat mir diese woche auch kraft gegeben, habe ich den eindruck. durch das erleben, die drei tage ohne den mann geschafft zu haben, durch das trennen von wichtigem (kuscheln und reden) und unwichtigem (staubmäuse + co) und das loslassen von ansprüchen, durch viele schöne momente. das mag ich mir merken für jammerige zeiten, wenn mir das wasser bis zum hals zu stehen scheint und mir alles viel zu viel ist!

Dienstag, 24. Mai 2016

da!

4 minikleine katzenkinder sind heute zur mittagsstunde geboren. alle grau getigert, aber jedes so verschieden in der musterung. wir alle staunen, sind entzückt und beglückt.
die mutterkatze schnurrt in einem fort. obwohl das ein ganz neues erleben für sie ist, ist sie voll in ihrem element. (wie einfach das leben doch sein kann, wenn kein denken dazwischenfunkt.)


(und ich bin gespannt, wann ich die menschenkinder heute ins bett bekomme...) 

Mittwoch, 18. Mai 2016

in erwartung

wir warten und warten.

und die kleine katze wird von tag zu tag runder. ich nenn sie schon kugelkatze ;-)

wir alle sind fasziniert von diesem geschehen, für die kinder - außer für die große tochter - ist es ja das erste mal, das sie eine schwangeschaft erleben. sie sitzen staunend vor dem dicken bauch, fühlen mit meist zarter hand und berichten über das, was sie fühlen. es sind schon drei köpfe gleichzeitig ertastet worden!

mirakatze liegt viel, ist aber noch interessiert am sie umgebenden leben, nur eben nicht mehr so sehr leichtfüßig, hat einen schaukelnden gang bekommen und frißt inzwischen 4 mal am tag. gestern nacht kam sie seit langem mal wieder zu uns ins bett und ließ sich ausgiebig schnurrend kraulen. ob sie wohl ahnt, daß in ihrem leben bald alles anders ist?

ach, das sind so gedanken aus meinem muttererleben. manchmal werd ich gar ein bißchen sentimental im rückblick auf meine schwangerschaften. so geht das leben weiter und der neubeginn wiederholt sich wieder und wieder. schön, das erleben zu dürfen!

wir warten weiter, neugierig und gespannt.

Samstag, 14. Mai 2016

im fluss

das jahr fließt so dahin.

kaum hat eine woche angefangen, schwupp, ist sie auch schon wieder um. manchmal geht mir das etwas zu schnell, komme ich mit dem fühlen garnicht hinterher. aber im grunde ist es ok, denn ein bißchen kommt das schnelle zeitvergehen wohl auch daher, daß ich mir wirklich geruhsamkeit gönne - so, wie ich es mir für dieses jahr vorgenommen hatte.

zb nach der arbeit erstmal in ruhe - wenn das wetter es zuläßt auf der terrasse - einen caffè zu trinken und dann nach möglichkeit auch ein winziges nickerchen zu machen, ist mir schon zur lieben gewohnheit geworden. auch ansonsten gelingt es mir zunehmend besser, dinge, von denen ich eigentlich meine, daß sie getan werden müssten, liegen zu lassen. zum glück bin ich nicht krümelphob ;-) und habe mir angeöhnt, ein gewisses maß an chaos auszuhalten. oder ich delegiere an herrn siebensachen oder gar an die kinder. sie sind zwar keine begeisterten haushaltshilfen, aber ihre zimmer halten sie selbst in ordnung (oder was sie dafür halten...) und ihre wäschestapel räumen sie auch selbst hoch in ihre zimmer. zudem finden sie zunehmend freude an der essenszubereitung, was mir zum abendessen sehr gelegen kommt. ist schon ok, wenns nicht so perfekt aussieht oder schmeckt, hauptsache, sie haben freude und wir werden satt (zb hat gestern die mittlere tochter mit ihrer freundin gemüsemuffins zum abendessen gemacht, incl. einkauf. sie waren etwas klebrig, aber den beiden fiel dann auch ein, woran das liegen könnte, denn sie hatten einige löffel wasser extra reingetan...).

auch die gartenarbeit tut mir gut. es ist ganz wunderbar, hier direkt am haus den garten zu haben und bei bedarf auch in der abenddämmerung nochmal eben etwas einzupflanzen (weil die sterne grade günstig stehen), aufzuräumen oder zu graben. die vergangenen sommerwarmen tage haben mich oft schon morgens mal eben und spätabends als letztes draussen gesehen - wie ich das liebe! und das sonnenlicht trägt das seine zur guten laune bei.

wie in jedem fluss gibt es natürlich auch ab+zu dicke steine, die im wasser liegen, aber im moment habe ich die innere ruhe, damit gelassen umzugehen und es auszuhalten. und ich bin sogar so gelassen, daß ich mir für die nächsten tage einen geburtstagbesuch mit der ganzen familie bei meiner mutter im pflegeheim vorgenommen habe. ohne großen anspruch, nur mal vorbeischauen und gratulieren, soviel sie aushält. damit die 3 stunden  fahrt nicht den tag dominieren, werden wir nach dem besuch dort noch was anders nettes in der gegend machen - mal sehn.

es fühlt sich jedenfalls grad alles rund und gut an, und ich genieße das leben sehr.

Donnerstag, 5. Mai 2016

feiertagsfreuden

heute war ein wunderbar warmer seelenstreichelnder sonnentag.

draussenleben.
kinder und katzen lümmelten auf terrasse und im stofftipi auf der miniwiese. die erste zierapfelbaumblüte am zaun öffnete sich (siehe titelbild), ebenso die ersten fliederblüten (zwei ! dolden hat das büschchen) und auch nachbars glyzinie, die zu uns rüberrankt. der garten nähert sich dem gewünschten zustand: heute habe ich rasensaat ausgebracht, diese mit unterstützung zweier kinder festgetrampelt und beregnet und hinterher noch die ersten pflanzen ins gemüsebeet gesetzt. zwischendurch habe ich - aus lauter sonnenfreude barfuß und im rock unterwegs - dreimal meine verdreckten beine und füße gewaschen, nur um ein paar minuten später festzustellen, daß das keinen sinn macht vorm abend. wir haben obst und eis gegessen und am abend eine vegane lauch-"hack"-suppe mit salat.

flügel.
die jüngste verabschiedete sich am nachmittag, um zum ersten mal bei einer freundin (in der nachbarschaft) zu übernachten. völlig selbstverständlich und gelassen zog sie los, und bisher gab es noch keinen anruf. wie groß sie schon ist! 
die mittlere tochter war ein paar tage im zirkuscamp (die schule der beiden großen hat eine ferienwoche aus beweglichen ferientagen) und kam auch größer geworden zurück. heute wollte sie dann im großen bett einschlafen, und wir hatten eine sehr kuschelige nahe stunde miteinander. 
das wegsein tut den kindern immer so gut, sie wachsen an jedem außer-haus-aufenthalt, lernen andere familien kennen, andere umgehensweisen, andere gewohnheiten. das gefällt mir sehr, auch wenn ich sie sehr gern hier im haus habe mit all ihren freundinnen.

entspannung.
ich hab zwar "haushalt" gemacht (zählt wäsche draussen trocknen lassen noch zum haushalt? mir ist es ein großes vergnügen), aber zwischendrin immer wieder ganz geruhsam die seele baumeln lassen: auf der fensterbank sitzen und die augen schweifen lassen, solange sie wollen; im korbstuhl in der sonne flezen und vor lauter nichtstun seufzen; in die luft gucken ohne mahnende du-mußt-noch-hintergedanken. das hat so gut getan!