nicht müde werden sondern dem wunder leise wie einem vogel die hand hinhalten. (hilde domin)

Sonntag, 29. November 2015

friday fives (heute mal am sonntag)

innehalten und danken.
inspiriert von nadine im buntraum.


* positives denken.
ich bin aus meinem 'stimmungstief herausgekommen, und darüber bin ich unendlich froh. ich habe viel gelesen und mich dabei überzeugen und anstecken lassen, daß es nicht richtig ist, sich der fassungslosigkeit und hilflosigkeit zu überlassen, sondern daß es wichtig ist, trotz und gerade deswegen aufrecht und froh durchs leben zu gehen, um die welt eben anders zu machen. jedes bißchen positive energie ist wichtig, um das negative aufzuwiegen.

* mut.
ich habe mich endlich getraut, mir dunkelbraunen wollwalk zu kaufen für einen nicht ganz so dicken übergangs- und wintermantel. und nicht nur das, ich habe sogar passenden biobaumwollstoff bestellt (hier), um das mäntelchen zu füttern und damit etwas winddichter zu machen. und seit ich das schnittmuster kapiert habe, bin ich ganz aufgeregt und freue mich auf donnerstag, wenn ich einen ganzen vormittag zeit habe, die nächste gelegenheit, daran zu arbeiten.

* singen.
ich bin so froh, daß ich vor einem jahr diesen chor gefunden habe und nun regelmäßig gemeinsam singen kann. das gestrige konzert war wirklich sehr großartig, und ich fand es ganz wunderbar  und bewegend, da in der kirche zu stehen und gemeinsam mit vielen anderen (es war ein kammerorchester dabei und solisten, wie sich das gehört fürs weihnachtsoratorium von bach) so wunderschöne musik zu machen.
 
* familie.
mit der familie ist es grade etwas schwierig, oft laut und streitig, und ich mag mich manches mal lieber verkriechen als mit ihnen zu sein. trotzdem bin ich so dankbar, daß es sie gibt und daß ich an ihr wachsen darf.
 
* katzen.
die lieben sind mir weiterhin ein tägliche freude. wenns mal nicht so toll ist, stress oder streit überhand nehmen, brauch ich nur zu ihnen zu gehen (so sie denn da sind), sie zu streicheln oder ihnen zuzuschauen, und schon kehrt entspannung in mich ein, zaubert sich mir ein lächeln ins gesicht und in die seele.
 

Dienstag, 24. November 2015

einladung

falls eine hier ums eck wohnt und diesen samstag abend noch nichts vor hat:
dies (klick) wird ein sehr schönes konzert!

(ich komm grad von der ersten probe mit orchester *hachz*).

Freitag, 20. November 2015

friday fives

trotzdem. jetzt erst recht:

innehalten und danken. den fokus auf das schöne und gute richten, um kraft zu schöpfen und den ganzen wahnsinn überhaupt auszuhalten, ihm etwas entgegenzusetzen.
inspiriert von nadine im buntraum.

* ich bin so froh, daß wir heil und gesund sind, und daß niemand meiner lieben in paris (oder anderswo) versehrt wurde.

* im bioladen der marseillaise-singende alte herr und der dankbare franzose.

* ich hatte am sonntag wunderbare stunden mit meiner kolleginfreundin. wie lange ist es her, daß ich vier stunden am stück ohne kinder oder etwas zu tun einfach dagesessen und geschwatzt habe!

* immer und immer wieder bin ich froh und dankbar für unser neues zuhause. wie gut wir es haben! (und daß wir sicher, trocken, warm, gesund und satt sind, dafür bin ich allemal dankbar).

* langsam, gaaanz langsam klappt es mit dem lesen beim jüngsten siebensächelchen. ich bin darüber sehr erleichtert, denn das wird ihr ein selbständiges leben leichter machen. (zu erklärung: sie hat eine ausgeprägte lernbehinderung). und wenns dann nicht so fließend klappt, egal, es gibt schon heute jede menge elektronik-unterstützung und auch schlicht hilfe durch menschen (zb heißt es "audio-unterstützte prüfung", wenn die fragen für die theoretische führerscheinprüfung vorgelesen werden).

Donnerstag, 19. November 2015

-los

sprachlos. fassungslos. mutlos. ...-los.

schockstarre, geschockt auf den bildschirm starren. ohne etwas tun zu können. mir fallen grad keine worte zu, die ich bloggen könnte. lebe mein normales leben einfach so weiter, als wenn nichts wäre.

darf ich das? oder andersrum: darf ich das, mich davon so beeinflussen lassen? der grat des mitgefühls neben dem abgrund ist so schmal. ohne etwas tun zu können, die absturzgefahr umso größer. alternative zum sich überwältigen lassen: abstumpfen. will ich nicht.
das einzige was hilft ist tun. aber WAS kann ich gegen all den wahnsinn tun? mein kleines gutes tun kommt mir daneben so hilflos und unbedeutend vor. es tut so gut, bei anderen zu lesen, daß sie ähnlich empfinden und wie sie damit umgehen. zb bei antje auf fairy&snail. oder bei gabriela.

im bioladen saß heute ein alter herr und machte verschnaufpause. da kam ein anderer nicht ganz so alter herr und kaufte käse, hörbar ein franzose. fing der alte herr an, die marseillaise zu singen. (gänsehaut) und der andere bedankte sich. - es mögen nur symbole sein, aber sie trösten ein wenig die seelen (dazu eine interessante sendung gestern im radio, zum nachträglich reinhören auf das lautsprecherzeichen klicken). ich selbst finde diese symbole gerade in zeiten der sprach- und hilflosigkeit sehr berührend. mir helfen sie sogar, nicht abzustumpfen, holen mich aus meiner schockstarre und treiben mir die tränen in die augen. auf daß ich wieder fühlen kann.

heute habe ich  mit den töchtern "ferien auf saltkrokan" geschaut. das war mir ein wahrer seelentröster. auch wenn es diese welt (die filme sind von 1964!) schon lang nicht mehr so gibt.

einatmen. ausatmen. katzen streicheln.

Sonntag, 15. November 2015

Samstag, 7. November 2015

friday fives

innehalten und danken.
inspiriert von nadine im buntraum.

es tut so gut, auf die schönen, besonderen momente zu blicken und dankbar dafür zu sein. grade in turbulenten zeiten, trüben gedanken, großen anstrengungen. das hält mich oben und gibt kraft.

* die abendlichen viertelstunden am bett der mittleren tochter sind ein festes ritual geworden, das wir beide sehr genießen. dann ist sie so sanft und zugänglich wie tags nie, mein rauhbeinchen. ich genieße das sehr und wünsche mir, daß diese nähe - so oder ähnlich - die pubertät überdauern kann.

* auf dem weg zur arbeit, beim kindergarten. ein ca. dreijähriges geht unterm birkenbaum entlang, zögert und reckt nach oben schauend die offenen handflächen nach oben zu den goldnen blättern. die mutter und ich strahlen uns an über diesen zauber.

 * "du bist wirklich ein goldstück", sagt mir die kollegin. ich bin so gerührt, daß mir tränen in die augen steigen, und ich wende mich ab, stapele stühle aufeinender, weil ichs kaum aushalten kann.

* meine stimme ist endlich wieder ok. vor 4 wochen hatte ich so einen kleinen husten, der mich vor allem heiser machte, und diese heiserkeit und belegtheit im hals, die machte, daß ich mich oft räuspern wollte, blieb ganz hartnäckig. was vor allem für die chorproben miserabel war (wir sind im endspurt zur auführung von magnificat und weihnachtsoratorium von bach, da ist heiser echt im weg).

* bei der monatsfeier in der förderschule der jüngsten tochter stehen zum schluß 4 klassen auf der bühne, alles pubertierlinge, und performen - elektrisch unterstützt - laut und herzlich das lied "lieblingsmensch". dabei wandern blicke untereinander hin+her, strahlende augen, händchen haltende freundinnen in der ersten reihe auf der bühne, sich anstupsende sonst ach so raue jungs. das hat mich wirklich zu tränen berührt *hach*.

und als nr.6 
*  die letzten goldblättertage des herbstes. mitte der woche begann es sacht zu regnen, und schon war die welt verwandelt: nicht mehr üppig leuchtend, dafür nassglänzend ;-). immerhin ist es nicht nur grau, und die wolken hängen noch sehr hoch.

Sonntag, 1. November 2015

herbstgold

die letzte oktoberwoche ist um. die zeit rast, scheint mir. bald ist schon weihnachten...

kupfer-gold-blau war meine woche.
wir hatten ungeheuer gutes wetter und dadurch blieb das herbstlaub schön leuchtend, selbst wenn es schon am boden lag. manche strasse war wirklich goldgesäumt. auf der "schlittenwiese" neben dem spielplatz rollte eine horde kinder durch das laub den hang hinunter, immer und immer wieder, jauchzend vor freude. und sogar unsere katzenkinder tobten begeistert mit den blättern, die wir zum basteln mit ins haus brachten. den heutigen ersten november verbrachten wir mit einem langen spaziergang in der sonne, die so sehr wärmte, daß ich ins schwitzen kam. dieser hellblaue herbsthimmel und das licht!

ich bin jedes jahr so froh, daß wir hier vor allem buchenwälder haben und vieleviele ahornbäume. das zaubert diese besondere farbenvielfalt.
ob die neuen mitbürger, aus syrien, afghanistan  und anderswo, diese schönheit wahrnehmen können? oder ob für sie das andere, fremde noch im vordergrund steht? oder ob vielleicht solche äußerlichkeiten (noch) total nebensächlich sind? ich wünsche ihnen sehr, daß sich ein kleiner zauber in ihr herz schleicht und sie wärmen kann.

ich machs wie frederik und sammle licht und farben. nicht nur im inneren, auch außen: mit blättergirlande, blätterblumen und in wachs getauchten blättern (caro hat beschrieben, wie das geht). ganz besonders stark gefiederte ahornblätter liegen gepresst in einem buch, um später immer zu dritt zu einem fensterstern zusammengeklebt zu werden. so bleibt verwandelte sonnenkraft noch lange sichtbar.