nicht müde werden sondern dem wunder leise wie einem vogel die hand hinhalten. (hilde domin)

Donnerstag, 19. Juni 2014

produkttest: bambusgeschirr

seit wirklich langer zeit suche ich nach einer plastikfreien alternative zu t*pper&co, vor allem auch für meine mittagessen bei der arbeit. bisher benutze ich hauptsächlich glas: leere gläser von honig, sauren gurken usw mit schraubverschluss. das ist super, nur etwas schwer (ich bin auch zu fuß unterwegs und muß das also alles schleppen) und bruchgefährlich. megatolle edelstahlbehälter (die oder die) hab ich mir/uns noch nicht leisten können.

vor ein paar tagen, bei einer der seltenen gelegenheiten mit etwas zeit in der city, sprang mir in der auslage von x*nos etwas ins auge, was ich sehr interessant fand: geschirr aus bambusfaser! davon hatte ich schon gelesen als höchst umweltfreundliche und nachhaltige alternative zu kunststoff, doch hab ich die dinge lieber einmal in der hand, als so blind im netz zu bestellen. und da standen sie nun: becher, schüsseln, kannen, etc. im wissen, daß x*enos bei seinen produkten mit sicherheit weder wert auf nachhaltigkeit noch auf fairen handel legt, habe ich zur probe trotzdem mal so einen becher gekauft, für 1,49 euro *schäm*. und hunert meter weiter bei stra*ss gabs auch bambusgeschirr, wovon mir dann eine 750ml-schüssel mit plastikklemmdeckel für 3,95 sowie eine mit 400ml fassungsvermögen für 1,95 in die tasche hüpfte.

herr siebensachen wollte dann mit einer smartphon-app von greenpeace checken, ob das teil korrekt sei, doch die app verweigerte den dienst. meine rechercehim netz ergaben nicht wirklich viel, jedenfalls nicht für die teile von x*nos und stra*ss.
bei anderen anbietern fand ich mehr information:

"Genauso haltbar und langlebig wie ungeliebtes Plastik oder Melamin, aber im Gegensatz dazu gesund und 100% biologisch abbaubar.
Für den täglichen harten Einsatz bestens geeignet.
  • Widerstandsfähige Kinder Schale aus ökologischer Bambusfaser
  • Abmessung 15 cm Durchmesser x 5 cm
  • 100% lebensmittelecht
  • spülmaschinengeeignet
  • geeignet für heiße und kalte Lebensmittel
  • wiederverwendbar
  • Design Boo Louis
Der natürliche Verbundwerkstoff wird aus Bambusspänen gewonnen; diese werden zunächst weiter zerkleinert und dann mit pflanzlicher Zellulose vermischt. Das daraus entstehende Material stellt eine dauerhafte, sinnvolle Alternative zu „modernen“ Plastik- und anderen Einweggeschirren dar.
Sollten Sie das Geschirr zu irgendeinem Zeitpunkt nicht mehr verwenden wollen, pflanzen Sie es einfach in die Erde ein und es zersetzt sich schnell, ohne der Umwelt zu schaden."
(quelle: kivanta)

ein paar klicks weiter bei kivanta:
"BIOBU by EKOBO ist ein praktisches und farbenfrohes Geschirr für die ganze Familie. Die zugleich dezente wie ausdrucksvolle Farbenauswahl verführt Groß und Klein. BIOBU ist für Drinnen und Draußen gemacht. Das robuste und unempfindliche Geschirr ist schnell in den Picknickkorb oder die Strandtasche gepackt und vermeidet unnötigen Müll,denn diese Geschirrkollektion aus Bambusfasern ist kompostierbar und gleichzeitig widerstandsfähig, wiederverwendbar und erneuerbar! BIOBU ist die abfallfreie Antwort auf Wegwerfgeschirr. BIOBU by EKOBO ist weitaus widerstandsfähiger als Glas oder Keramik und bietet dazu die gleiche Praxistauglichkeit wie Erdöl-basierte Geschirre, ohne dabei jedoch Mensch oder Umwelt zu schaden. Es eignet sich perfekt für den täglichen Gebrauch mit heißen oder kalten Lebensmitteln, und ist zudem spülmaschinengeeignet. Der natürliche Werkstoff wird aus Bambusspänen gewonnen. Diese werden zu Pulver weiterverarbeitet und dann mit pflanzlicher Zellulose vermischt. Dieses Material stellt somit eine echte, zeitgemäße Alternative zu Geschirren aus Plastik, Melamin oder Einweggeschirren dar. BIOBU-Produkte sind solide verarbeitet, nahezu unbegrenzt verwendbar, und dennoch problemlos kompostierbar. Sollten Sie das Geschirr eines Tages dennoch nicht mehr behalten wollen, reicht es aus, es in die Erde einzupflanzen und das Material zersetzt sich rasch und ohne die Umwelt zu belasten. "

hm tja.
bei den schüsseln von stra*ss stand definitiv dabei, dass sie aus 100% bambus sei. beim becher von x*nos stand nix zum material außer bambus und biologisch abbaubar, er fühlt sich aber genauso an.

ja genau, wie es sich anfühlt: ziemlich interessant, wie eine mischung aus pappe und holz. sehr angenehm, sehr leicht. es leitet wärme längst nicht so stark wie edelstahl, wird selbst mit sehr heißer flüssigkeit außen nur warm. und es riecht nach nichts.
der plastikdeckel von der schüssel (ohne materialangabe) ist leider nicht ganz dicht, deshalb nur zur aufbewahrung im (kühl)schrank oder zum transport trockener speisen geeignet (zb salat ohne sauce, ist eh leckerer, sie frisch drauf zu tun), aber eben nicht für sauciges. die sachen von x*nos sind sind naturbeige, hellgrau und dunkelgrau, die von stra*ss gibt auch in peppigem grün. der preis ist bei beiden ketten nur halb so hoch wie bei kivanta, was natürlich verlockend ist für den schmalen geldbeutel, aber da machen wir uns mal hinsichtlich der produktionbedingungen nichts vor - billig geht doch immer auf kosten der kleinen arbeiterInnen.

gerne hätte ich mehr informationen gefunden, doch auch bei greenpeace und anderen ökoseiten bin ich nicht fündig geworden. bambus wächst ja vor allem in fernost, das ist weit weg und die dortigen arbeitsbedingungen sind oft miserabel. die produkte von ekobo (über kivanta) sind auf jedem fall fair hergestellt, so die website des herstellers. ekobo bietet auch keine plastikklemmdeckel an, sondern korkdeckel. spanndend, doch für die arbeitstasche untauglich.

insgesamt ist dieses bambuszeugs aber ein sehr interesantes, angenehmes material. ich bin gespannt, was die zukunft bringt!
wißt ihr etwas über das material und/oder habt erfahrungen damit?
 
links 750ml, rechts 400ml von strau*s. in dem ehemaligen medikamentengläschen hab ich die salatsauce ;-), das leg ich zum transport mit in die salatschüssel hinein.


2 Kommentare:

  1. Vielen Dank für die Info. Wäre bei uns eine gute Alternative zu den Schulvesperdosen aus Plastik. Jeden Morgen kommt da bei mir ein blödes Gefühl auf, wenn ich da das Hühnervesper hinein packe. Glas ist einfach zu gefährlich und Edelstahl zu teuer, da die Boxen leider nicht zuverlässig wieder nach hause gebracht werden..

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  2. In dem Zeug ist so viel Melamin drin, dass Plastik ehrlicher wäre...
    Die Grenzwerte bei allen Tests wurden so weit überschritten, dass
    der ganze Mist als "nicht verkehrstauglich" eingestuft wurde.

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