nicht müde werden sondern dem wunder leise wie einem vogel die hand hinhalten. (hilde domin)

Montag, 23. Dezember 2013

sonnenwende und weihnacht

wintersonnenwende.
zeit der kürzesten tage, der längsten nächte des jahres. 
wie schon unsere ahninnen seit ewigen zeiten feiern wir mit dem weihnachtsfest die wiederkehr des lebensspendenden lichtes, sei es naturreligiös als lichterfest, sei es christlich überformt als fest des lichtbringers.
die dunkelheit weicht der hoffnung angesichts der jungen sonne. denn mit ihrer wiederkehr erneuert sich einmal mehr das leben.
  
licht muß wieder werden nach diesen dunklen tagen.
laßt uns nicht fragen, ob wir es sehen.
auferstehn wird ein neues licht.

auch als kanon zu drei stimmen)

ich wünsche euch ein frohes fest der geweihten nächte
und lichtvolle tage im kreis eurer lieben.
habt es gut miteinander!


bei uns pfeifft der wind um die hausecken, die wilde jagd von frau percht, frau holle, der weisen alten, hat schon begonnen...

Sonntag, 22. Dezember 2013

sonntagsfreuden: riesenrad

an diesem anstrengenden wochenende (herr siebensachen hat dienst und die kindern sind grätzig) war ich in der abenddämmerung mit den beiden jüngeren auf einem mittelalterlichen weihnachtsmarkt, und da gab es etwas, wovon ich nicht wußte, daß es sowas überhaupt gibt: ein riesenrad aus holz von manneskraft betrieben (angeblich nach einem modell von 1645). ohne strom und ohne remmidemmidudelmusik, ganz still drehte es sich im kreis. das jüngste siebensächelchen ist sogar mitgefahren und fand es ganz prima, da oben in ca.4 metern höhe überm platz zu schweben. (nebenan gabs dann noch eine feuerschau, die fanden die kinder auch sehr beeindruckend.)

Freitag, 20. Dezember 2013

die verwandlung der schüttelprinzessin

bei jademond sah ich vor kurzem eine sehr schöne, schlichte bastelei: weihnachtssternblüten aus filz (klick).
das mochte ich gern nachmachen, und nachdem die erste große blüte unseren türkranz schmückte (ich hab dünnen golddraht zum auffädeln der blütenblätter genommen, damit lassen sich die fertigen blüten schön an ihrem neuen platz festmachen), hatte ich immer noch nicht genug (kleine häwelfrau ich).


die richtige idee kam mir beim gedanken an den hierzulande üblichen standort der weihnachtsstern-pflanzen: die fensterbank. flugs mußte eine unserer wenigen zimmerpflanzen herhalten und wurde mit blüten bestückt. weil mir das ein bißchen wenig schien, schnitt ich noch blätter aus dunkelgrünem filz aus, fädelte auch dies auf golddraht und beblätterte die pflanze damit.  schön. ganz verwandelt sah die pflanze und unser wohnzimmer danach aus.



und wieso heißt dieser eintrag "die verwandlung der schüttelprinzessin"?
die verwandelte zimmerpflanze ist eine duftgeranie, die von einer bekannten nach ihrer eigenart zu duften, wenn sie berührt oder gar geschüttelt wird, schüttelprinzessin genannt wird. (und ein bißchen ähnelt sie der weihnachtssternpflanze sogar darin, daß ihre stängel zum verkahlen neigen.)


(die pflanze, die hierzulande weihnachtsstern genannt wird, stammt ursprünglich aus den tropischen laubwäldern mexikos, mittel- und südamerikas. sie wurde als zierpflanze in andere tropische und subtropische regionen gebracht  (u.a. in den mittelmeerraum) und ist dort vielfach verwildert. die natürliche art ist ein immergrüner strauch mit verholztem stamm und spärlicher verzweigung und kann bis zu 4 meter groß werden.
 
weihnachtsstern auf teneriffa, bild aus wikipedia
daneben nehmen sich die hierzulande üblichen zuchtpflanzen eher mickrig aus. zudem ist der anbau der pflanze hierzulande äußerst energie- und chemieintensiv. dafür sind die pflanzen dann recht bald durch ihren ungeeigneten standort auf fensterbänken in trockener heizungsluft verblüht und verkahlt.)

Sonntag, 15. Dezember 2013

bewegend kw 50

was mich bewegt hat im verlauf der vergangenen woche:

* neben vielen kleinigkeiten hat mich vor allem eine familienfeierlichkeit bewegt: der 78. geburtstag meines stiefvaters.
 im vorfeld war es gedanken-bewegend, wie es wohl wird, ob er es schafft, ob meine mutter es durchhält, wer von uns hinfährt, welche geschwister kommen, ob es spannungen geben wird undsoweiter.
dann dort war es bewegend schön, den größeren teil meiner geschwister mit ihren familien zu treffen und zudem überraschend alte freunde meiner mutter, die ich schon seit kindertagen kenne (oder eher sie mich?). sehr schön war auch, daß die stimmung die ganze zeit gut blieb, ruhig und wohlwollend (das ist nicht selbstverständlich bei unserer großen patchworkfamilie).
sehr gemischt bewegend war es, diese alten menschen zu sehen. einerseits rührend, wie sie sich verändern und doch sie selbst bleiben. andererseits erschreckend, was alter und krankheit, alkohol und medikamente so anrichten. ich kann das kaum an mich ranlassen. (da kommen bewegende zeiten auf uns zu - räumliche veränderung steht dringend an *seufz*.)

sonntagsfreuden: gänsehaut

bei jademond hab ich den link gefunden zu einem sehr bewegenden video:
 (bißchen runterrollen)


(danke fürs mitteilen, jademond!)

Mittwoch, 11. Dezember 2013

elf zwölf dreizehn

einmaliges datum.


nachtrag:
erst nachdem ich gabrielas eintrag (klick) gelesen hatte, war mir klar, wie einmalig dieses datum wirklich ist. zahlenspiel-daten schienen mir nichts besonderes zu sein, denn am anfang eines jahrhunderts gibt es sie einigermaßen häufig. doch damit ist nun schluß: das nächste datum dieser art gibt es erst im nächsten jahrhundert, am 1.2.(21)03 um (4.56uhr).

(und ich hab genau diesen moment, 11.12.13 um 14.15 Uhr, einfach verschlafen. das erste mittagsschläfchen seit langem.)

Montag, 9. Dezember 2013

sonntagsfreuden: richtigrum

sonntagsfreude, als das förderschulmädchen beim eröffnungkonzert des adventbasars den heruntergefallenen programmzettel aufhob, verkehrtherum hielt, kurz schaute und dann richtigherumdrehte.

(sie kennt erst wenige buchstaben, grad etwas mehr als eine hand voll, und hat trotz des zettels voller buchstaben erkannt, wie herum er richtig zu lesen ist. über jeden ihrer schritte in richtung lesen und schreiben freuen wir uns besonders, wird es ihr doch das selbständige leben später sehr erleichtern.)

Sonntag, 8. Dezember 2013

bewegend kw49

was mich im lauf der vergangenen woche bewegt hat:

* der geburtstag der mittleren tochter. 9 jahre! unglaublich schnell vergangen, intensiv und voller liebe. *herzliebchen, du* (und eine tolle geburtstagsfeier mit den freundinnen hatte sie auch: 5 pippi langstrumpfs sausten durch den dezemberwald auf der suche nach einem koffer voll gold unterm limonadenbaum :-)) .)

* wir haben dem sturm vom sicheren, warmen zuhause aus beim stürmen zusehen können und ab und zu das fenster aufgemacht, um das sausen spüren und hören zu können. wie gut wir es doch haben, einen sicheren platz zu haben!

* gern unerwähnt bleiben nicht so schöne dinge. hier ist eins: stress mit dem mann. nein,   nicht stress mit ihm, er war stressig und negativ und verbiestert. keine ahnung warum, es waren jedenfalls ein paar unangenehme tage. ich mags nicht, wenn ich mich drauf freue, daß er zur arbeit fährt, wenn ich froh bin, daß er weg ist. das entspricht nicht meiner vorstellung von familie, partnerschaft, zuwendung.

* der erste schnee, am nikolausmorgen, sorgte bei den kindern für großen jubel. die welt war einen vormittag lang wunderschön licht und hell, die kahlen bäume wie verzaubert. leider war am nachmittag nur noch matsch übrig.

* nelson mandelas tod. irgendwie war er immer da, seit ich mich erinnern kann. hat (nicht nur) meine generation geprägt, beeindruckt, ermutigt. ruhe in frieden, mandela.

Donnerstag, 5. Dezember 2013

winteressen

ich ess ja beinahe alles gern. und seit ich stärker darauf achte, saisonale und möglichst regionale produkte zu verarbeiten, gibt es zum ende einer jeden jahreszeit immer auch vorfreude auf die kulinarischen freuden der kommenden jahreszeit (nur tomaten, so richtig tomatige feste, die vermisse ich außerhalb der wenigen sommermonate und kann im laden oft nicht an mich halten...).

im moment freu ich mich, daß es spätherbst ist und es wieder jede menge (regionale) herbst- und wintergemüse gibt! heute hab ich aus den resten im gemüsekorb etwas kreiert, das soooo lecker war (sogar dem besuchskind hats richtig gut geschmeckt), daß ich es mit euch teilen mag:

zwiebel-grünkohl-kuchen
einen hefeteig kneten aus 250g frisch gemahlenem dinkelmehl, 200g weizenmehl, 150 roggenmehl (donnerstag ist schließlich roggentag ;-) ), drei prisen salz, einem päckchen trockenhefe und ca.350ml warmem wasser. die schüssel mit einem feuchten tuch bedecken und den teig im warmen ofen gemütlich gehen lassen (ca. 2 stunden).
wenn der teig fertig gegangen ist, 600g zwiebeln in spalten schneiden und im schweren topf zugedeckt gemächlich anschmoren. derweil 10 stängel grünkohl von den stielen strippen und abgetropft kleinschneiden. wenn die zwiebeln glasig werden, das grünkohlgeschnibbel dzugeben, unterheben und zugedeckt weiterschmoren (ca.15 minuten). ggf etqwas wasser hinzugeben. mit pfeffer und rauchsalz kräftig würzen, auch eine prise rohrzucker tut gut.
den schön gegangenen teig durchkneten und auf bemehlter arbeitsfläche auf blechgröße ausrollen, dann auf ein bemehltes blech legen. mit der etwas abgekühlten gemüsemischeung belegen und dann eine packung feta darüberkrümeln.
im heißen ofen (um die 200°) ca. eine viertelstunde backen.

mmmmnjammm!!!
(kein foto, weil nix mehr übrig ist, sogar die krümel wurden vom blech gesammelt!)

(dazu gab es fenchel-möhren-salat mit orangenstückchen und einer sauce aus orangensaft, senf und olivenöl.)

buon apetito!

Sonntag, 1. Dezember 2013

bewegend kw 48

was mich im lauf der vergangenen woche bewegt hat:

* ein bettkantengespräch mit der fast neunjährigen. über liebe lehrerinnen und garstige, über schutzengel und wie sie sich sonst so hilft/helfen kann. "mama, wenn da eine doofe stunde war, dann muß danach noch eine gute kommen, damit es wieder gut wird." - "wenn man dann fast weinen muß, dann kann man ja an seinen engel denken, der hilft mir dann." ich war so gerührt über dieses gespräch, denn sonst will sie über dieses thema nichtmal reden, so sehr bedrückt es sie. herzliebchen du, tapferes.
(sie tut sich schwer, im untericht mitzumachen, also zu antworten, wenn sie angesprochen wird. und da gibt es eine lehrerin, die auch nach einem freundlichen und erklärenden elterngespräch nur nach ihrer nase handelt und das kind immer wieder in bedrängnis bringt. als ob eine schnecke wieder aus ihrem haus heraus käme, wenn man sie noch mehr anstupst *kopfschüttel*.)

* das adventsfest in unserer schule - zauberhaft wie jedes jahr. und daß ich wieder im kleinen adventschor mitsingen konnte, hat mich so gefreut! wunderbare lieder waren es dieses jahr, besonders die alten mag ich so gern. zb dies:alta trintia beata (klick)

und dann hat mich ein  fernsehfilm sehr beeindruckt: bessere zeiten von pernilla august (gestern abend auf 1festival und heute nacht um 1 noch einmal). ein spielfilm über das leben in einer alkoholikerfamilie. keine leichte kost, doch unverstellt, gnadenlos, gut.