nicht müde werden sondern dem wunder leise wie einem vogel die hand hinhalten. (hilde domin)

Dienstag, 2. Juli 2013

auf der suche

sind so tage, da werd ich morgens als erstes angemault, nicht begrüßt, schon garnicht geküßt, hör keine lieben worte, hab hausarbeit noch und nöcher, oder komm von der lohnarbeit und es gibt trotzdem noch haushalt, in jede meiner äußerungen wird reingeredet, quergeschlagen, schlechtgemacht, was ich zu essen mache, schmeckt ihnen nicht, und am liebsten reden und quietschen alle durcheinander...

heute bin ich geflüchtet, auf den speicher, und hab da ganz in ruhe drei ladungen abgehängt und gefaltet und zwei frische aufgehängt. die stille genossen, die abengesänge der amseln durchs dachfenster gehört - ein lauschiges plätzchen dieser mietshausspeicher *lach*.

auf der suche bin ich nach einem ausweg dafür in mir, an mir. 
ich erleb es nicht so, wie die vorwürfe mir sagen, daß ICH der grund für all den murks bin. doch was wäre mir möglich, anders zu machen, daß so tage nicht so bleiben wie sie manchmal sind, oder daß sie garnicht erst so werden? einfach nur schweigen, wie ich es jetzt am abend tue, ist nicht die lösung, denn das geht tags en famille nicht.
loslassen, ausatmen, schlafen.
erstmal, für heute.
(und vorher nochmal auf den speicher ;-), wäsche aufhängen und abendhimmel gucken.)

2 Kommentare:

  1. ach ja...wie kenn ich solche tage...
    ich beneide dich ein wenig um deinen speicher ;o)

    ich denke, manche tage müssen einfach mal so sein. auch in einer familie muß man sich mal gegenseitig nerven, auch mal streiten, um dann am nächsten tage zu merken, wie gut man es eigentlich hat und wie lieb doch alle sind.
    so ists bei mir oft. grade der tag danach wird oft sehr harmonisch, wo ich doch am tage zuvor noch dachte "ich schmeiß die alle raus!" ;o)

    lg
    und einen wunderschönen, harmonischen, sonnigen tag für dich
    dine

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  2. So einen Tag habe ich heute hinter mir und musste an dich denken. Ich fühle mich manchmal schon morgens um 10 wie die Klagemauer in Jerusalem, und wenn ich drei Stunden lang angemuffelt werde, muffele ich irgendwann zurück. Ich habe dann auch oft das Gefühl, ich möchte mal allein sein (und sei es nur in der Waschküche) - in den Ferien ist das aber ein nur schwer zu realisierender Wunsch ... Schön ist es aber, wenn man abends darüber sprechen kann, warum der ganze Tag so schief lief - und sich in den Arm nimmt und feststellt, dass man halt "nur" Mensch ist ...

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