nicht müde werden sondern dem wunder leise wie einem vogel die hand hinhalten. (hilde domin)

Donnerstag, 28. Februar 2013

ausgeflogen

zum ersten mal übernachtet das mittelkind heute bei einer freundin. kaum daß ich tschüß sagen konnte, hüpfte sie vorfreudig mit ihrem köfferchen an mir vorbei und war weg (die freundin wohnt hier um die ecke).
kein anruf bisher, es scheint zu klappen.

und ich sitze hier verwaist und übe mich im loslassen, lese stricke höre podcast -
und vermisse es, ihr vor meinem eigenen zubettgehen nochmal durch die haare zu streichen, ihren nachtduft einzuatmen, ihre wange mit meinen lippen zu streifen.

herzliebchen, großes.

(ihr bett blieb nicht leer, dort schläft grad die große schwester, die sich heute rührend um die jüngste gekümmert hat und das gesamte abendprogramm erledigte, während ich beim sport war. und dann wollte sie auch bei der kleinen schlafen :-)) die beiden jüngeren teilen sich ein zimmer)

Mittwoch, 27. Februar 2013

me made mittwoch

heute mach ich mal mit beim memademittwoch. genausogut könnte dieser eintrag allerdings auch in der kategorie "aus alt mach anders" laufen, denn ich habe mal wieder ein secondhand-kleidungsstück zu anderem leben erweckt.

es war einmal ein langer, gerader rippenwollrock auf dem flohmarkt (20% poly überspringe ich jetzt einfach dezent). für 2 euro wanderte er auf meinen nähtisch, und nach vier beherzten schnitten, dreimal kanten mit bügelvliess sichern, dreimal säumen und zwei seitennahtveränderungen in richtung a-linie war es DAS kleidungsstück der saison, ein kurzes, wärmendes überkleid (oder auch tunika).

zottelfrau *kicher*
hinten hat es noch den gehschlitz des rockes, was für ein bißchen weite und bewegungsfreiheit sorgt (obwohl der rippstrick auch so schon sehr dehnbar und bequem ist). mein rettungsring ist zwar durch die enge des kleides gut sichtbar, aber tssss, das ist mir egal - das kleid ist sooo schön warm, durch die länge bleibt besonders der untere rücken immer warm.

die farbe mag ich grad im winter sehr gern, ein sanftes naturbraun mit grauem einschlag. ich trage das kleid tatsächlich fast täglich, zu schmaler hose, zu kurzem rock, mit verschiedenen unterpullis in allen farben, die mein kleiderschrank so hergibt. (und nachts hängt es auf dem griff des gekippten fensters und lüftet in der winterkälte und ist am morgen wieder frisch und geruchsneutral - ein hoch auf die selbstreinigungskraft der wolle!).

frohes selbermachen euch allen!

Samstag, 23. Februar 2013

sonntagsfreuden: frische brötchen

schlaftrunken aus dem bett tapsen,
caffè aufsetzen,
den kindern übers haar streichen,
erste streitereien wahlweise ertragen oder schlichten,
die große schüssel aus dem ofen holen,
ihren inhalt den kindern zum formen auf dem tisch verteilen,
während der ofen aufheizt den ersten schluck caffè schlürfen
und dann ganz bald, ohne aus dem haus zu müssen:
frische brötchen!


den teig dafür setze ich am vorabend an mit gaaaanz wenig hefe (ca 2g für 700g mehl, das ist bei frischhefe eine etwa haselnusskleines bröckchen). weitere zutaten sind nur wasser, salz und ein löffelchen süßes (zb rübensirup oder honig) als futter für die hefe. die schüssel kommt abgedeckt in den ganz leicht angewärmten ofen, und bis morgens ist der teig wunderbar groß aufgegangen, ohne hefig zu schmecken. dann wird er nur einmal sanft zusammengelegt statt geknetet zu werden, und in portionen geteilt. den rest erledigen die kinder: neben knotenbrötchen gibt es schnecken, brillen, brezeln und - wie zu sehen - schwerter. aus 700g mehl machen wir mindestens 12 brötchen, das reicht dann auch für den kleinen mittagshunger.

Mittwoch, 20. Februar 2013

nur kein neid

denkt nicht, daß hier jetzt der frühling ausgebrochen wäre.
neinnein, nach den beiden frühlingsahnungssonnentagen am wochenende hat die sibirische luft auch um uns keinen bogen geschlagen. es klirrt und bibbert, aber das macht mir nichts, denn so kann ich eifrig begeistert weiterstricken und -nähen. denn an ideen und/oder projekten mangelt es mir nie :-) - so viele ufo's*, die hier herumfliegen...

*ufo = unfertiges objekt

Dienstag, 19. Februar 2013

"über leben"

grad auf arte (und am 8. märz um 9.45 nochmal)
"über leben - zu früh auf dieser welt"

eine dokumentation über den umgang mit extremen frühchen in deutschland und den nachbarländern und über die rechtlichen grauzonen, risiken, chancen und grenzen in der neonatologie.

bei diesen bildern mußten wir beide schon recht schlucken. erstaunlicherweise waren mir trotz fast 10 jahren abstand alle bilder so vertraut.
ich fand den film gut, wie vorsichtig und offen insbesondere auch in bezug auf die risiken und grenzen der frühchenmedizin berichtet wurde.

ich fand es ja einen ziemlichen wahnsinn (und finde es immer noch). "machbarkeitswahn" hab ich es damals auch genannt - die ärzte waren schon auch begeistert davon, was sie alles ermöglichen können. doch ob das immer so gut ist????? ob das überhaupt gut ist, nur weil es machbar ist????? ich weiß nichtmal, wie ich entscheiden würde. in der schwangerschaft mit dem dritten kind war ich fest entschlossen, keine beatmung unter der 30. woche zuzulassen (wegen der lungenreife). damals war ich aber auch noch so nah dran an den grenzen.

puh.

Sonntag, 17. Februar 2013

sonntagsfreude: raus!

in den letzten wochen waren wir nicht soviel draussen, denn entweder hat es ungemütlich kalt geregnet oder es war eisig kalt. schnee und eis sind zwar wunderbar, aber nicht so recht für lange aufenthalte im freien geeignet. die kinder waren auch schon rodel-satt und nur schwer zu motivieren. heute morgen aber, noch beim frühstück, riss die wolkendecke auf und präsentierte einen wunderbaren spätwinterhimmel. und alle wollten wir raus, alle zusammen - denn herr siebensachen hat freies wochenende! - , und zwar nicht erst irgendwannspätermal, sondern nach dem frühstück.

hurra! so mag ich das: kein nörgeln, trödeln, zetern, sondern ruhiges vorbereiten an allen ecken. es wurden wunderbare fast-drei-stunden, oft in wärmender sonne, mit dem duft von feuchter erde und dem kraftvollen fliessen eines schmelzwasservollen flusses. ich liebe diese stimmung, wenn die sonne die wintermüde erde wärmt, das matte braun noch das frische grün überwiegt, hier und da wagemutige pflänzchen, überall milde farben voller verheißung. es erinnert mich an frühlinge in meiner kindheit und lässt den frühling ahnen.
treidelpfad und fußwege am fluß

sonnenfunkeln auf dem wasser

flechtwerk der natur - hochwassertreibgut

wiesenwege

erste, noch winzig kleine frühjahrsboten
 
es war ein wunderbarer tag voll sonne, bewegung und familie,
der mir meine kraftreserven so ganz nebenbei aufgefüllt hat.
sonntagsfreude.


Sonntag, 10. Februar 2013

schneeportraits

ein weiterer bilderbuchwintertag. die böse mama scheuchte ihre kinder aus dem haus und nötigte sie zum schlitteln. beim anschließenden spaziergang (nur noch mit der jüngsten, die großen hatten sich maulend abgesetzt) entstanden diese bilder.


zwerg nase *kicher*

 ein einmaliges gefühl, das gesicht in den schnee zu tauchen, bis es prickelt!


ich wünsche euch 
eine schöne woche 
mit viel winterfreude!

Samstag, 9. Februar 2013

sonntagsfreunden: familien-bande

mit karneval hab ich ja so garüberhauptnichts zu tun. trotzdem war ich heute zum allerersten mal freiwillig und absichtlich zum karneval in köln (zu studienzeiten bin ich immer geflüchtet). meine schwester lebt dort mit ihrer familie und lud ihre geschwister (und freunde) zum veedelszoch. also stand ich um kurz nach 6 auf, um den herrn siebensachen zur arbeit zu bringen, damit wir das auto haben konnten. (und auf der rückfahrt vom zurarbeitbringen wurde ich mit wunderschönen morgendämmerungsblicken über das verschneite niederbergische beschenkt.) wir nahmen dann noch eine tochterfreundin mit, und es war voll, laut, bunt und einfach nett. die kinder schwelgten im zuckerzeugs, und ich hab immerhin 3 von 5 geschwistern mit dem größeren teil ihrer familien (zwei frauen waren nicht dabei) getroffen. die tochterfreundin war etwas überfordert von den vielen menschen, sie hat außer ihren eltern nur noch zwei lebende verwandte und fragte wohl erstaunt, ob das alles famileinangehörige seien. (nein, waren es nicht, es waren auch noch freunde meiner schwesterfamilie und jede menge jugendliche da, ein buntes kommen und gehen.) meine große wußte auch nicht so recht eine antwort, so daß ich ihr vorm einschlafen den famileinstammbaum unserer generation erklären durfte. als wir durchzählten, war ich dann auch erstaunt, daß nur wir geschwister mit unseren familien auf 21 personen kommen. und die geschwister der männer und frauen mit ihren familien sind da noch nicht mitgerechnet...

es war so schön, so viele auf einen haufen einfach so zu treffen. kein elterngeburtstag oä als anlaß, bei dem diverse emotionale oder alkoholische hürden zu nehmen oder auszuhalten sind. entspannt und herzlich. das wünsche ich mir öfter! (was nicht ganz soo einfach ist, da wir übers land verstreut leben, aber ab+zu darf es schon sein!). besonders freut mich, daß wir aus unserer komplizierten ursprungspatchworkfamilie fast alle so heil hervorgegangen sind, daß wir herzlich und freundschaftlich miteinander sein können.

Samstag, 2. Februar 2013

sonntagsfreuden: lichtmessmelodie

nachdem es hier ein paar tage relativ mild war und meistens geregnet hat, ist es jetzt wieder etwas kälter,
und heute gab es sogar eine weile dicke flocken in der luft. die tage sind schon deutlich länger geworden, das licht aber noch winterlich. heute beim heimkehren in der abenddämmerung ließ mich eine nur kurze, aber unverkennbare tonfolge innehalten und lauschen. sie wiederholte sich nicht, aber es war ganz eindeutig:
das erste amselabendlied!
(passend zu lichtmess eine zarte ahnung der energie des frühlings,
die es schafft, alles wieder zum leben zu erwecken.)