nicht müde werden sondern dem wunder leise wie einem vogel die hand hinhalten. (hilde domin)

Montag, 31. Dezember 2012

zwischen den jahren

mit der wintersonnenwende am 21. dezember, spätestens aber mit dem 24. dezember, hat die zeit 'zwischen den jahren' begonnen. dieser ausdruck geht auf uralte kalenderumstellungen zurück und bezieht sich auf den unterschied zwischen der jahreseinteilung nach mond- und sonnenkalender. diese zeit ist auch bekannt als zwölfnächtezeit oder die zeit der rauhnächte.

doch egal, wie mensch sie nennt und woher sie stammt, es ist eine besondere zeit. eine zeit der ruhe und besinnung, eine zeit des zusammenrückens und beisammenseins, eine zeit der schmausereien aus den frischgefüllten vorratskammern, bevor sorgfältiger mit den vorräten umgegangen werden muss.
besonders mag ich den alten brauch, daß zwischen den jahren keine wäsche gewaschen werden soll, weil sich die geister der verstorbenen sonst zwischen den zum trocknen aufgehängten wäschestücken verfangen könnten. ha, das haben sich die alten frauen genial ausgedacht! denkt doch, wie mühselig früher das wäschewaschen war, von hand in oft kaltem wasser! da war eine zeit von zwölf tagen ohne wäsche mit sicherheit der einzige 'urlaub', den frauen im gesamten jahr hatten. und die wehen, wunden hände konnten endlich heilen.

ich selbst habe gerade nochmal zwei tage arbeiten müssen, geruhsam zwar, als aushilfe in der wohngruppe, doch eben arbeit. nun liegt ein schatz vor mir, eine nahezu unbegreiflich lange zeit ferien, denn erst am 8. januar muß ich wieder 'ran'. wie ich mich freue, wie ich es brauche. ich mag es, mit meinen kindern ferien zuhause zu haben. das neue zuhause zu genießen, dinge zu tun, die wir sonst nicht schaffen, bis mittags im schlafi rumzulümmeln (die große tochter hat schon einen ganzen tag geschafft *schmunzel*), gemeinsam schmausereien zu kochen, abends im kerzenschein zu sitzen, zu räuchern. zeit zu haben, aus dem fenster zu gucken, ein neues buch im bett zu lesen (ich), ein ganzes puzzle am stück zu legen (die großen kinder), eine bruder- und eine schwesterfamilie zu besuchen. vor allem das geruhsame, terminfreie leben mag ich. nicht drängen und eilen zu müssen, sondern die dinge in ruhe zu tun. und auch mal in ruhe zu denken. manchmal habe ich den eindruck, ich kann das garnichtmehr, auch das denken muß immer so huschhusch gehen zwischen diesem termin und jener aktivität, und abends, da mag mein kopf dann nicht mehr denken. also gut, nun also habe ich zeit zu denken. zb über das vergangene jahr zu sinnieren, was alles geschehen ist, in dieser zeit, die mir so rasend schnell vergangen scheint.

heute 'feiere'  ich nun allein mit meinen kindern sylvester, herr siebensachen hat dienst, bis dort die feierei beendet ist. mal sehen, ich befürchte, die beiden großen kinder sind im wachbleiben standfester als ich ;-). gespannt sind wir auf den ausblick in der neuen wohnung, unseren schätzungen zufolge brauchen wir bloß gemütlich aus dem schlafzimmerfenster zu gucken und müssen nicht auf den speicher huschen.


euch allen wünsche ich einen schönen sylvesterabend
viel gefunkel (wenn ihr mögt) und freude
bis nächstes jahr!

Samstag, 29. Dezember 2012

fundstück

... "Wenn du Sehnsucht nach etwas bekommst, ist das keine Abwesenheit, sondern Anwesenheit, es ist ein Besuch, Menschen, Länder kommen von weit her und leisten dir ein bißchen Gesellschaft." Wenn ich also an etwas denken muß, das mir fehlt, dann soll ich sagen, daß es da ist, Don Raffaniè? "Richtig, so heißt du jedes Fehlen willkommen, du bereitest ihm einen herzlichen Empfang." Wenn Ihr dann also fortgeflogen seid, darf ich euch nicht vermissen? "Nein," sagt er, "wenn du an mich denken mußt, bin ich bei dir."...

aus:
"Montedidio"
von Erri de Luca

lag für mich unterm weihnachtsbaum

Mittwoch, 26. Dezember 2012

weihnacht

ich wünsche euch

ein frohes weihnachtsfest

habt es gut miteinander

freude
liebe
licht


(das vorprogrammieren dieses eintrages hat nicht geklappt, deshalb erscehint er erst jetzt.)

Freitag, 21. Dezember 2012

war wohl nichts

... mit weltuntergang.
auch nicht mit arbeitsfrei am geburtstag (keine chance).
auch nicht mit ruhige kugel am arbeitsgeburtstag (vorweihnachtszeit sorgt für höchst große anspannung).
auch nichts mit gemütlicher geburtstagsbesuchsrunde (kommt ja keine - wer hat schon so blöd geburtstag).
auch nichts mit friedlichem familienspaziergang (zeterkinder).

dafür 
nicht mehr 46 sein.
leuchtende kinderaugen.
liebevolle geschenke.
ein paar nette kollegInen.
leckere torte.
mit viel zeit in der laaangen postschlange stehen und tatsächlich endlich/noch madonna-briefmarken bekommen.
köstliche canneloni am abend.
herzliche geschwistertelefonate am abend.
endlich urlaub.
wintersonnenwende.


ein ruhiges adventswochenende wünsche ich euch
mit entspannung und geheimnisvollen vorbereitungen.
schlaft gut und viel!


Montag, 17. Dezember 2012

selbsthilfe

heute im rahmen der weihnachsvorbereitungen:
weil drucker und klapprechner derzeit nicht miteinander können
ein stück butterbrotpapier auf den bildschirm geklebt
und die stickvorlage durchgepaust.

Freitag, 14. Dezember 2012

freitagabendfreude

immer wieder
mittwochabend die frage, ob ich den rest der woche (zwei arbeitstage) wohl schaffe.

immer wieder
freitag gegen halb sechs nochmal die letzten kraft- und nervenreserven anzuzapfen, um die kinder (und mich) in den folgenden drei stunden ohne nennenswerte zusammenstöße um sämtliche hürden zu schiffen.

und immer wieder
erstaunen darüber, daß es geht, wenn ich nur ganz fest will.

immer wieder
freitagabendfreude.

Montag, 10. Dezember 2012

sonntagsfreuden

die erste orange der saison
und das zuckerschnütchen sagt:
"hmmmmm,
das ist besser als alle schokolade und süßis zusammen!"

(recht hat sie.)

Donnerstag, 6. Dezember 2012

puderzucker

drinnen bei den fleissigen backkindern
und draussen in der welt.

ihr nörgler, jammerer und frostbeulen,
ihr tut mir wirklich leid.
schnee ist so schön.
das fallen der flocken, das funkeln der kristalle, und dieses licht, in das die welt durch ihn getaucht wird. eine stille, verzauberte und fast andächtige stimmung entsteht in mir, wenn ich schnee, besonders den ersten, sehe, erlebe.
ihr verpaßt was, ehrlich.

das verkehrschaos, die glätte, die kälte, die können mich mal.
da mach ich was gegen: früher losfahren, wanderschuhe anziehen, warm anziehen.
ja, und ich hab heute auch zwei autos freigekratzt (eins bei der arbeit) und mir keine kalten finger geholt, weil ich nämlich einfach handschuhe angezogen habe. guter trick, wa?

schnee ist wunderbar. zauberfein. glitzerschön.

(und herr siebensachen ist so tapfer und hilft morgen früh (sehr früh) dem hausmeister unserer schule beim schneeschippen. wenn denn die angekündigte 'schneewalze' wirklich das land überrollt...war nicht nötig, der schnee kam erst tags, und die kinder bekamen schneefrei)

Sonntag, 2. Dezember 2012

acht

in der nacht trug ich das kind zum fenster, um ihr den frischgefallenen schnee zu zeigen, den sie sich für ihren geburtstag gewünscht hatte (er hätte ja am morgen schon weg sein können). am morgen, nach dem 'wecken' mit geburtstagslied im kerzenschein, mit staunen und auspacken der geschenke, springt sie laut singend durch die wohnung: "warum bin ich so fröhlich, so fröhlich, so fröhlich..." . später gingen wir in den schneematsch hinaus, fühlen, riechen, schmecken, egal ob wir nass werden. der nachmittag mit besuch von onkel, tanten, cousins und cousine verging laut, wild und im flug. um acht fiel sie völlig erschöpft in ihr bett und schlief mit einem lächeln auf dem gesicht ein.
kinderglück.
glückskind.
liebchen.

(morgen zweite runde: kindergeburtstag mit 7 gästinnen...)

Freitag, 16. November 2012

novemberfreuden: dämmerung

heute kam ich von der arbeit nach hause und fand nur ein kind mit dem opa vor - die anderen hatten sich zu freundinnen begeben. ich wurde also nicht von 4 menschen bestürmt begrüßt, kaum daß ich die tür geöffnet hatte, sondern konnte in ruhe jacketascheschalundmütze loswerden. nach einem kurzen plausch mit meinem vater und dem geliebten nachmittagscaffè verschwand das siebensächelchen im kinderzimmer und gab zufrieden laute von sich. bißchen räumen, bißchen sitzen, und warum eigentlich nicht einfach auf dem bett liegen? wunderbar. ich schaute in das langsam sich vertiefende blau des himmels hinaus, zog nach einer weile die decke über mich und dämmerte genüßlich vor mich hin. als ich eine viertelstunde später wach wurde, war es schon zu schummerig, um mit dem mädchen die verabredete spielplatzrunde zu drehen. stattdessen muckelten wir uns warm ein und gingen hand in hand durch die dämmerung zum laden, um uns ein bißchen rohkost fürs abendessen zu holen. der himmel war klar, und eine wunderfeine, silbrige mondsichel stand über dem westlichen  horizont. es war viertelnachfünf.

Mittwoch, 14. November 2012

drama am abend

das kleinste siebensächelchen findet ihren heißggeliebten schnuffi nicht (wobei ihre art zu suchen darin besteht, dazustehen und zu rufen "ich finde meinen schnu-hu-huffi nicht!"). sie bricht in ohrenbetäubendes geschrei aus. ich weiß genau, daß ich sie zum mittagsschlaf mit schnuffi ins große bett legte und ohne ihn wieder herausholte. sherlockine holmes folgert: er muß im schlafzimmer sein. alle helfen suchen, doch vom schnuffi keine spur. nachfragen beim kind, was es denn während des mittagsschlafes mit dem schnuffi gemacht habe, lösen nur eine neue welle nerverschütternden geschreies aus. das kind ist aber auch müde... (wir nicht, nö.). als nach 10 minuten immernoch kein schnuffi in sicht ist, überspringe ich diesen tagesordnungspunkt eigenmächtig und putze dem brüllenden bündel die zähne. (dabei wundert mich ehrlich, daß sich keine nachbarn melden.) wie gut, daß das kind große schwestern hat: sie durchstöbern nochmal sämtliche bettritzen, decken, kopfkissen etc (als ob ich das nicht längst zweimal getan hätte) und brechen auf einmal in lauten jubel aus: das vermisste schmusetier befand sich hinter sorgfältig zugezogenem reißverschluß im väterlichen dinkelkissen. "ja, da hab ich meinen schnuffi hingetan", jubelt das glückliche kind.

kleines eichhörnchen.

Samstag, 10. November 2012

kaum auszuhalten

heute mittag saß ich in der aufgeräumten küche, alle anderen waren in ihren höhlen verschwunden. es war so still und ich saß einfach da, und mit einem mal bemerkte ich, daß zwischen dem letzten mal, daß ich auf die uhr sah, und diesem moment jetzt, 5 minuten vergangen waren, in denen ich mich nicht gerührt hatte. kein klitzekleines bißchen. ich hatte nur gesessen und geatmet und in den himmel geschaut. jetzt erst hörte ich leise geräusche: hinter mir das gluckern des kühlmittels im kühlschrank, leise stimmen von außerhalb, dielenknarren von oben. das denken setzte wieder ein, und obwohl ich es unglaublich genossen hatte, hielt ich es keine drei minuten mehr aus, so still zu sitzen.

Freitag, 9. November 2012

novemberfreuden: sentimentalitis

gestern war ich mit den kindern beim ersten lichterzug der saison. in all den menschen und liedern und lichtern habe ich mich wohl und zufrieden gefühlt, die hände der beiden jüngeren fest in meine geschmiegt.
später, als die kinder schliefen, überkam mich dann beim kücheaufräumen das große heulen im erinnern. vor acht jahren sind wir zum ersten mal mit einer laterne durchs dunkel gegangen, da war die große klein und die mittlere im kugelbauch, an die jüngste war nichtmal zu denken. nun sind sie alle schon so groß, werden immer selbständiger, und die kleinkinderzeit endgültig vorbei *abgrundtiefer seufzer*. unwiederbringlich. mir bleibt nur die erinnerung. ich vermag es nichtmal annähernd in worte zu fassen, was mich gestern so aufwühlte, ein gedanke oder auch nur bild führt dann ja zum anderen. es war eine tiefe traurigkeit, genährt von erinnerung und müdigkeit und erschöpfung.

(nach einer zwar nicht allzu langen, aber doch tiefschlafenen nacht sieht die welt schon wieder licht und hell aus.)

wie gut es doch tut, ab und zu von herzen zu weinen!
ich habe häufig den eindruck, daß meine gefühle garnicht mehr zu mir durchdringen, so verbarrikadiert sind sie vor lauter betriebsamkeit im familien- und erwerbsalltag, funktionieren müssen. anstrengung und stress dringen durch, freude auch, doch scheinen diese mir eher oberflächlich interpretiert zu sein. was sich darunter verbirgt, ist mir meistens garnicht zugänglich.
eine wirkliche freude sind mir da meine november-erinnerungs-gefühle, die mich nah zu mir bringen. daher nenne ich sie schmunzelnd und liebevoll: sentimentalitits.

Donnerstag, 1. November 2012

sonntags- äh, feiertagsfreuden

spülmaschine einräumen *zwinker*

eine goldene waldwindspielstunde mit 5 kindern

eine verschollene freundin per internet auffinden

und eine fast achtjährige, die völlig selbständig ihr zimmerchen umräumt,
einschließlich ausmessen, regalabschrauben und schrankverrücken
(ganz die mama, nur daß ich nicht sooo früh angefangen habe)

Mittwoch, 31. Oktober 2012

mein technikwesen und ich

in der mai-ausgabe der zeitschrift 'erziehungskunst - waldorfpädagogik heute' mit dem schwerpunktthema phantasie und technologie gab es neben vielen anderen einen sehr interessanten artikel mit dem titel 'technikwesen wollen unsere freundschaft' (klick führt zum artikel). darin berichtet ein wissenschaftler, professor in einem technischen fach, über seine erfahrungen mit naturwesen. er hat die erfahrung gemacht, daß auch technischen dingen wesen innewohnen, die sich bei der produktion dieses gerätes mit selbigem verbinden und es begleiten, bis es verschrottet wird. technikwesen nennt er diese wesen. diese wesen wollten beachtet werden und könnten uns helfen, sofern wir dafür offen und bereit seien, mit ihnen zu kommunizieren. wenn sie geliebt und geachtet würden, seien sie bereit, wann immer es möglich sei, das gerät in seiner funktion zu erhalten. wichtig dafür sei allerdings, mein herz zu öffnen, mich wirklich darauf einzulassen, um einen kontakt herstellen zu können. das gehe besonders gut, indem erstmal ein name für das jeweilige wesen gefunden werde bzw dieses ihn offenbare.
(im artikel folgen noch etliche beispiele, wie wir alle sie kennen: vom computer, der beim einen immer abstürzt, beim anderen aber reibungslos funktioniert; der waschmaschine, die bei gutem zureden heiß wäscht etc).

ich habe diesen artikel mit begeisterung gelesen, bin ich doch seit vielen jahren der meinung, daß auch die dinge ihr eigenleben haben, das manchmal mit unseren bedürfnissen kollidiert. ich dachte mir aber gleich, bevor ich das anfange, muß ich wirklich ganz bei der sache sein, eben um mich verbinden zu können, damit das technikwesen sich ernstgenommen fühlt. das fällt mir im alltag oft schwer und hat mir schon so manche 'bestellung beim universum' vermasselt.

heute mittag beim spülen war es dann soweit. auf einmal, mitten im großen abwasch, begann ich mit unserer spülmaschine zu reden. nach einer kurzen einstimmung, alle anderen gedanken abzuschalten, kam als erstes ein name aus meinem mund. hulla. "ok, hulla," sagte ich, "jetzt hast du ganz schön lang pausiert (seit ende juli geht die maschine nicht mehr, geld für eine reparatur war noch nicht vorhanden). das ist doch bestimmt inzwischen total langweilig, weil du das, was deine aufgabe ist und was du so richtig gut kannst (nämlich spülen), garnicht machen kannst. ich find spülen jetzt nicht wirklich schlimm, aber es würde mir viel arbeit abnehmen, wenn du das wieder übernehmen könntest. überleg mal, ja?"

nach dem spülen und dem insbettbringen der jüngsten kam ich wieder in die küche, setzte mir einen caffè auf und hockte mich vor die maschine. "ok, hulla, ich kuck jetzt mal rein. wahrscheinlich stinkst du ziemlich, was, nach so langer nichtbenutzung?" ich öffnete die tür, und es roch - nach nichts! ich steckte den stecker vorsichtig ein, drückte auf den ein-knopf - und es summte. das hieß noch nichts, denn summen tat sie vorher auch, aber sie war beim abpumpen im programm 'hängengeblieben' und ließ sich auch nicht mehr zurücksetzten. ich drückte die dafür notwendige tastenkombination, und die programmanzeige reagierte. und dann drückte ich auf start und sie summte einfach so los! als wär nix gewesen...

voll verrückt, was? und toll!!!! 

(vielleicht liegt es auch daran, daß ich gestern zum ersten mal den stecker rausgezogen hatte, weil ich die steckdose für die stichsäge brauchte. vielleicht hat sich das hängengebliebene durch die stromunterbrechung gelöst - obwohl die maschine ja auch die ganze zeit ausgestellt war. vielleicht aber auch nicht!)

danke, hulla! 

Freitag, 26. Oktober 2012

windstill

dieser herbst bezaubert mich grad sehr. bis vor wenigen tagen war es sonnig und am wochenende gar sommerlich warm - wir haben ein unerwartetes allerletztes mal die sandalen aus ihrem winterquartier geholt und waren sogar mit nackten füßen im bach (wenn auch schaudernd). inzwischen haben sich die temperaturen aber brav unter die 10 grad marke begeben und es war schon mehrfach wolkig bis neblig.

was aber so erstaunlich ist und zum zauber beiträgt: es ist die ganze zeit annähernd windstill, es geht höchstens nur so ein hauch durch die luft. das hat den wunderbaren effekt, daß die blätter einfach fallen, segeln, sanft zu boden schaukeln, statt den bäumen vom herbstwind entrissen und durch die gegend gewirbelt zu werden (was ja auch seinen reiz hat). und liegenbleiben, wo sie fielen. und durch den fehlenden regen behalten sie ihre goldene und bronzene farbe und rascheln fein. freistehenden bäumen kann mensch regelrecht beim entblättern zuschauen, und es sieht so aus, als legten sie tag für tag ihr kleid mehr zu boden - ein goldener kreis auf ringsum grünem grund. wunderschön.

Donnerstag, 11. Oktober 2012

durch den wind - in den wind

bei uns ist schon fast die erste woche der herbstferien um - und ich bin reichlich durch den wind.
herr siebensachen und ich haben beide noch keinen urlaub und jonglieren mit den kindern *hihi*. an sich geht das ganz gut, ich finde es recht entspannt, morgens die erste zu sein, die aus dem haus muß. kein morgentliches kinderscheuchen, keine hausaufgaben, entspannte abende mit quatschmachen.
urlaubsreif bin ich aber sehr. auf der arbeit passieren dinge, die mich fassungslos stehen lassen (angriff eines behinderten menschen auf einen anderen - aus heiterem himmel - halswirbel beinahe gebrochen - und ich steh dabei und kann nichts tun, weil es so unvermittelt und plötzlich kam).
und so sitze ich hier und schreib euch kram, statt endlich unsere siebensachen zu packen für unsere kleine herbstreise an die nordsee. übermorgen... hach was freu ich mich!

ich wünsch euch sonnige, bunte herbsttage.
gehabt euch wohl!

Montag, 8. Oktober 2012

kastanien-experiment nachtrag

wir haben nun schon die zweite 'ladung' flüssigseife gemacht bzw machen wollen, und wieder haben wir den ansatz zu lange stehen lassen *stink*.
deshalb gehört hier ganz ausdrücklich der hinweis hin, daß die kastanienstücke höchstens einen tag lang ausziehen sollten, bevor sie abgesiebt und verwendet werden. ich hatte auch den eindruck, daß die zugabe von ätherischem öl die haltbarkeit verlängerte (oder einfach nur den beginnenden geruch überdeckte?).
für ständige verfügbarkeit kommt es also zeitlich ungefähr hin, wenn ihr am vorletzten verwendungstag neue seife ansetzt ;-) 

Freitag, 5. Oktober 2012

oktoberfreuden: grünzeug

diesen eintrag wollte ich eigentlich unter dem titel 'oktoberfreuden' schreiben, doch dann las ich eben bei caro von den naturkindern vom 'grünzeug' und ergänzte den titel.

am feiertags-mittwoch dieser woche bin ich mit den kindern losgeradelt, mal wieder auf 'unserer' tollen bahntrasse, die mittlerweile weiter ausgebaut ist und langsam dazu einlädt, sie nicht nur als attraktion für sich zu nutzen, sondern - ihrem eigentlichen zweck entsprechend - als fortbewegungsstrecke zu fungieren. wir radelten also bis zum ende, dort, wo es nur noch für fußgänger auf schotter weitergeht, und beschlosen dann spontan, die räder eine treppe hochzutragen und den weiteren berg hochzuschieben, um ganz oben im wald einem tollen spielplatz einen besuch abzustatten.
auf der rückfahrt im regen kamen wir erneut an einem kastanienbaum vorbei und mußten einfach anhalten und sammeln. ein paar kastanien lagen auch zerquetscht im regen, von autos zermalmt und schäumend. dabei fiel mir dann ein, was ich am nachmittag zuhause mit den kindern machen könnte: flüssigseife! ja genau, denn kastanien enthalten saponine, schaumbildende seifenstoffe. voll öko, natur pur, die waschnuss europas sozusagen. und so gehts: die kastanien müssen als erstes geschält werden, sonst wird die seife braun. bei uns klappte es am besten mit einem sparschäler. dann werden sie so weit wie möglich zerkleiner, entweder geschnitten oder auch mit dem sparschäler in späne geschnitten.

 einige dieser stücke kommen nun in ein schraubglas und werden mit heißem wasser übergossen. nun heißt es geduld haben, denn die saponine müssen sich erst aus den brocken lösen. am besten schraubt ihr das glas fest zu, denn es macht freude, immer wieder zu schütteln und zu gucken, was passiert. nach ein paar stunden sieht es dann so aus:
wir habens dann (aus mamazeitgründen) noch zwei tage stehen lassen, was beim einen glas zuviel war: die brühe stank beim öffnen erbärmlich. der inhalt des zweiten glases aber war fein! (wieso eigentlich?) wir mischten ein paar tropfen lavendelöl darunter, füllten es in eine flasche mit pumpverschluß (ich war extra auf dem rückweg von der arbeit noch im regen durch die stadt gelaufen auf der suche nach einer pumpflasche aus glas statt plastik. gabs nicht, aber immerhin fand ich eine aus keramik!) - und fertig war die flüssigseife zum händewaschen!
es funktioniert wirklich gut. die seife ist zwar etwas sehr flüssig, aber mir fiel auf die schnelle nix ein, womit wir sie hätten cremiger machen können. vielleicht würde es helfen, weniger wasser und mehr kastanienstücke zu nehmen. oder eine art gelbildner hineinzumischen.

obacht: macht nicht zuviel auf einmal, denn die flüssigseife wird nach ein paar tagen schlecht! die kastanien allerdings lassen sich am besten frisch verarbeiten und dann geschnibbelt trocknen (von harten kastanien sind die schalen kaum abzuschälen, von frischen hingegen recht gut). die trockenen stückchen werden dann einfach mit heißem wasser übergossen, oder sogar vorher noch kurz im mixer geschreddert. je feiner die stückchen, desto seifiger die flüssigkeit.

kastanienseife läßt sich übrigens auch prima zum wäschewaschen verwenden, entweder gebt ihr einfach eine handvoll stücke in ein säckchen, das in die waschmasch kommt (wie bei waschnüssen, gell?), oder ihr gebt fertige flüssigseife in die waschmasch. der zartgelbe farbton der seife macht der wäsche nix, er geht beim spülen wieder raus. oder ihr nehmt es zum haarewaschen - schließlich gibt es auch shampoo mit kastanienextrakt!

viel vergnügen beim experimentieren!

Sonntag, 30. September 2012

selbstbeherrschung

wenn das kleinste siebensächelchen ununterbrochen aus seinem leben erzählt, ich sie schon zweimal gebeten habe, mal eben eine pause zu machen, sie dann beim anschnallen weiter direkt in mein ohr erzählt und ich dann etwas unwirsch sage: "nu halt mal eben den mund!" - dann presst sie die lippen ganz fest aufeinander, damit auch ja kein wort mehr hinausflutscht.

Samstag, 29. September 2012

sonntagsfreuden

als mein wirbelwind, die zweitklässlerin, die bei der einschulung letztes jahr vor lauter angst und schüchternheit nicht einen schritt auf die bühne wagte, als dieses kind heute als erstes seiner klasse leichtfüßig die bühne betrat und dann zwar ärmelringend, doch frei und freudig mit der klasse sang und sprach, da wurden mir einfach die augen nass *hach*.

 
((gesungen haben sie das michaelilied "unüberwindlich starker held", und gesprochen den sonnengesang des franz von assisi auf altitalienisch:

Il Cantico di Frate Sole

Altissimu onnipotente bon signore,
tue so le laude la gloria e l’honore et onne benedictione.
Ad te solo, altissimo, se konfano,
et nullu homo ene dignu te mentovare.

Laudato si, mi signore, cun tucte le tue creature,

spetialmente messor lo frate sole,


lo qual’è iorno, et allumini noi per loi.
Et ellu è bellu e radiante cun grande splendore,
de te, altissimo, porta significatione.

Laudato si, mi signore, per sora luna e le stelle,
in celu l’ài formate clarite et pretiose et belle.

Laudato si, mi signore, per frate vento,
et per aere et nubilo et sereno et onne tempo,
per lo quale a le tue creature dai sustentamento.

Laudato si, mi signore, per sor aqua,
la quale è multo utile et humile et pretiosa et casta.

Laudato si, mi signore, per frate focu,
per lo quale enn’allumini la nocte,
ed ello è bello et iocundo et robustoso et forte.

Laudato si, mi signore, per sora nostra matre terra,
la quale ne sustenta et governa,
et produce diversi fructi con coloriti flori et herba.

Laudato si, mi signore, per quelli ke perdonano per lo tuo amore,
et sostengo infirmitate et tribulatione.
Beati quelli ke ’l sosterrano in pace,
ka da te, altissimo, sirano incoronati.

Laudato si, mi signore, per sora nostra morte corporale,
da la quale nullu homo vivente pò skappare.
Guai acquelli, ke morrano ne le peccata mortali:
beati quelli ke trovarà ne le tue sanctissime voluntati,
ka la morte secunda nol farra male.

Laudate et benedicete mi signore,
et rengratiate et serviateli cum grande humilitate.

(San Francesco d'Assisi, 1224/25)

Höchster, allmächtiger, guter Herr,
dein sind der Lobpreis, die Herrlichkeit und Ehre und jeglicher Segen.
Dir allein, Höchster, gebühren sie,
und kein Mensch ist würdig, dich zu nennen.

Gelobt seist du, mein Herr, mit allen deinen Geschöpfen,
zumal dem Herrn Bruder Sonne;
er ist der Tag, und du spendest uns das Licht durch ihn.
Und schön ist er und strahlend in großem Glanz,
dein Sinnbild, o Höchster.

Gelobt seist du, mein Herr, durch Schwester Mond und die Sterne;
am Himmel hast du sie gebildet, hell leuchtend und kostbar und schön.

Gelobt seist du, mein Herr, durch Bruder Wind und durch Luft
und Wolken und heiteren Himmel und jegliches Wetter, durch das du deinen Geschöpfen den Unterhalt gibst.

Gelobt seist du, mein Herr, durch Schwester Wasser,
gar nützlich ist es und demütig und kostbar und keusch.

Gelobt seist du, mein Herr, durch Bruder Feuer,
durch das du die Nacht erleuchtest;
und schön ist es und liebenswürdig und kraftvoll und stark.

Gelobt seist du, mein Herr, durch unsere Schwester, Mutter Erde,
die uns ernähret und lenkt (trägt)
und vielfältige Früchte hervorbringt und bunte Blumen und Kräuter.

Gelobt seist du, mein Herr, durch jene, die verzeihen um deiner Liebe willen
und Krankheit ertragen und Drangsal.
Selig jene, die solches ertragen in Frieden, denn von dir, Höchster, werden sie gekrönt werden.

Gelobt seist du, mein Herr, durch unsere Schwester, den leiblichen Tod;
ihm kann kein lebender Mensch entrinnen.
Wehe jenen, die in schwerer Sünde sterben.
Selig jene, die sich in deinem heiligsten Willen finden,
denn der zweite Tod wird ihnen kein Leid antun.

Lobt und preist meinen Herrn
und sagt ihm Dank und dient ihm mit großer Demut.))

Freitag, 28. September 2012

nurmalkurz

...hallo sagen.
ich bin ziemlich ausgelastet, um nicht zu sagen knapp am rand von überlastet.
es geht aber, weil ich einfach liegenlasse, was nicht in den tag passt und weil ich genug schlafe. 
ihr könnt euch also denken, wie es hier aussieht.

und ein update:
nach 6 wochen 'kümmern' um meinen vater, drei davon hier bei uns zuhause (er hat in seiner wohnung geschlafen, war aber tags fast immer bei uns), ist er nun seit dienstag in einer rehaklinik.

und seit er dort ist, bin ich müdemüdemüde. noch mehr als vorher. diese wochen, in denen meine freien zeiten die nächte waren, fordern nun ausgleich. und deshalb gehe ich jetzt schön brav ins bett und freue mich auf die morgige monatsfeier mit meinen beiden schulmädchen! (das große wird beim sponsorenlauf wohl nicht mitlaufen "oh mama, das ist so ANSTRENGEND!", ich hoffe, daß wenigstens das mittlere sich von den klassenkameradInnen mitreißen läßt.)

laßt es euch gutgehen!

Montag, 24. September 2012

sponsorendinge

zum erfolg der sponsorenwanderung der scoula rudolf steiner im unterengadiner scuol (siehe 'gemachtes nest') erreicht mich folgende kurznachricht:

"...höhenmeter: 1223 das erste und zweite kind, 1481 das dritte kind - wir staunen und freuen uns sehr. die großen waren tatsächlich oben auf dem gipfel, in nur sechs stunden. abmarschzeit 4 uhr morgens...sie kamen strahlend heim..."

diese drei kinder sind zwischen 7 und 9 jahren alt!!!!

hipphipp, hurra!
ihr seid toll! (sowieso, aber so besonders.)


passend dazu startet an unserer schule am nächsten samstag in ergänzung des wow-day (waldorf-one-world) der sponsorenlauf zugunsten des kindergartens "bonintwentle educare center" in einem township von mount frere, südafrika. jede gelaufene runde der kinder und erwachsenen (denn jedeR kann mitmachen!) bringt 1 euro für dieses soziale projekt.

Samstag, 15. September 2012

sonntagfreuden

nach einer vollen woche
mit handwerkern (neue badezimmerfenster ohne dafür bezahlen zu müssen - ein hoch auf die mietwohnung!), arzt-, therapeuten- und gruppenterminen mit meinem vater und zum schluß einem hustfiebernden kind
neben all dem alltäglichen
gehe ich jetzt mit der ersten wärmflasche der saison ins bett!

Mittwoch, 12. September 2012

es war einmal...

(inspiriert von frau vierachtels aupairgeschichten)

in meiner wilden jugend gab es eine verbotene liebe. verboten, weil ich eigentlich anderweitig liiert war. trotzdem hielten wir es nicht sehr lange aus, die finger voneinander zu lassen. es folgte ein höchst dramatisches beziehungsende, bei dem wir uns beide nicht mit ruhm bekleckerten. als ich es endlich geschafft hatte, mich frei zu machen für den neuen lover, hatte dieser muffensausen bekommen und machte mit ner anderen rum (anders kann ich das von heute aus nicht nennen). neues drama, meins. in den folgenden monaten suchte ich trotz allem den kontakt und litt dabei sehr. ich schaffte es tatsächlich, zum guten kumpel zu werden und hielt eine menge aus, nur um ab+an einer leidenschaftlichen nacht teilhaftig zu werden. so ging das über monate, bis dann sein bester freund ein paar ernste worte sprach, so ginge das nun aber nicht weiter, mich da am langen arm verhungern zu lassen (martin-im-himmel, ich danke dir noch immer dafür!). da fasste sich der lover sein hasenherz und traute sich. ein paar weitere monate waren wir (ich?) sehr glücklich, lebten wild und froh miteinander, bis dann gänzlich unerwartet der tag kam, an dem ich zu hören bekam, er hielte es einfach nicht mehr aus und es täte ihm so leid, doch er müsse sich von mir trennen. ... wieso genau, ist mir im dunkel der geschichte verschwommen, ich habe vage in erinnerung, daß ihn die (männliche) angst vor gefühlen eingeholt hatte, während ich in ihnen schwelgte. tja, das wars. ich fühlte mich... grauenhaft, wie sonst fast nie in meinem leben. der fall kam zu plözlich, aus zu großer höhe. bis auf ein treffen zum austausch von persönlichen gegenständen, die sich mittlerweile im haushalt des/der jeweils anderen befanden, haben wir uns nicht mehr gesehen. und obwohl wir seit jahren in derselben großstadt wohnen, sind wir uns in 22einhalb jahren nie über den weg gelaufen.

am montag ließ ich im kindergarten meinen blick über die neuen adresslisten schweifen und blieb an einem namen hängen...o-ha! höchst unwahrscheinlich, daß es sich bei dieser vor- und nachnamenskombination in genau dieser schreibweise um einen zweiten handeln könnte. und na klar, er ist es, ein mittvierziger im anzug mit junger frau und zweijährigem sohn.

was mich am meisten erstaunt ist, daß mich das so sehr beschäftigt. ich dachte, es sei lang her, 22einhalb jahre eben und geschmolzener schnee von übervorgestern. pustekuchen! heute morgen im treppenhaus und am nachmittag auf dem parkplatz sah ich ihn von ferne... und machte, daß ich wegkam. mir schlug das herz wirklich bis zum hals, später wurde mir schlecht. vor überraschung und nicht, weil ich irgendetwas von ihm wollen würde, neenee, da hab ich doch die weitaus bessere partie zuhause! (damals, da war er wild und radikal und knackig, mit motorrad und joint, verboten wo es nur ging. heute: rundlich, im anzug, mit komischem schnäuzer.) erstaunlicherweise scheint es doch noch eine unzureichend verheilte wunde zu sein, deren aufgerissen werden mich dazu verleitet, fiese gemeine garstige dinge zu denken und vorzuformulieren, was ich ihm obercool an den kopf werfen könnte. in angriffspositon zu gehen, zustechen zu wollen. ich staune über diese reflexe! doch ich werde mich lieber langsam an den gedanken gewöhnen, ihm gegenüberzustehen (was unweigerlich passieren wird), um dann ungerührt mit der schulter zucken zu können... schnee von übervorgestern eben. 

ja, das ist auch eine von meinen siebensachen.
wie das leben so spielt... schon verrückt!

Samstag, 8. September 2012

sonntagsfreuden

ein geschenkter sommertag
(sieht skandinavisch aus, ist aber oberbergisch: die brucher talsperre bei marienheide) 
 
am see
im see
sonne auf der haut

...und  den opa immer mit dabei

Mittwoch, 5. September 2012

im gemachten nest

unsere kinder gehen zur waldorfschule.

da waldorfschulen privatschulen sind, werden sie in deutschland vom jeweiligen land nur von 60% bis zu 98% refinanziert. der rest ist von den eltern aufzubringen. dieser - von schule zu schule unterschiedliche betrag, mindestens ca 100 euro, nach oben offen - ist für viele menschen ein argument gegen die waldorfschule.

wenn ich dann aber weiß, daß in anderen ländern, wie zb der schweiz, waldorfschulen sich in den meisten kantonen ausschließlich selbst finanzieren müssen - was für familien (durch hohe beiträge) und lehrerInnen (durch geringes einkommen) eine arge belastung ist-, dann fühl ich mich hier in deutschland doch wie im gemachten nest.

vor ein paar tagen flatterte mir dieses gefühl in form eines briefes ins haus.
eine kleine waldorfschule im schweizerischen engadin, die scoula rudolf steiner (klick) in scuol, bittet um unterstützung bei ihrer jährlichen sponsorenwanderung am 7.9.. die kinder (!) suchen sich sponsoren, die ihre leistung auf einer bergwanderung mit einem bestimmten betrag pro höhenmeter oder einem festen betrag honorieren. das 'erwanderte' geld kommt ausschließlich der schule zugute.
die bis ca 10jährigen kinder streben 1000 höhenmeter an, die älteren wollen bis auf den gipfel des piz linard, den höchsten berg des unterengadin!
hier (klick) könnt ihr bilder von der sponsorenwanderung 2010 sehen.

wenn ihr euch vorstellen könnt, diese aktion zu unterstützen, dann schreibt mir (siebensachen(ett)online.de). ich werde euch dann weitere informationen zum procedere schreiben, denn ich weiß ein deutsches konto einer dortigen 'schulfamilie', auf dem gesammelt wird, um vielfache auslandsüberweisungsgebühren zu sparen. das mag ich an dieser stelle nicht öffentlich nennen ;-).
oder ihr nehmt selber mit der schule kontakt auf, kontaktdaten stehen hier (klick).

vor allem ist jetzt gutes wanderwetter für freitag nötig!
-- edit: soeben erreicht mich die nachricht, daß die wanderung wegen fußkranker kinder und SCHNEE (owei!) auf den 14.9. verschoben wurde! --

(solche sponsoren-aktionen gibt es an anderen waldorfschulen auch. an unserer schule zb findet beim jährlichen sommerfest ein sponsorenlauf statt, dessen erlös einem vorher festgelegten woldorfprojekt in anderen ländern zugute kommt.)

Sonntag, 2. September 2012

sonntagsfreuden: september

hallo du, september.

gestern hast du dich ja hinter dicken wolken versteckt, aber heute strahlst du in voller pracht. wie machst du das bloß, daß du wirklich auf den tag genau die welt in dieses goldenen, milde licht tauchst? keinen tag eher und keinen zu spät. am nachmittag war es dann wieder kräftig-sommerstrahlend und lockte uns nacktfüßig zum eisessen aus dem haus.

die letzten zweieinhalb augustwochen sind ziemlich an mir vorbeigerast. mein vater mußte in desolatem zustand ins krankenhaus, seine wohnung wieder in ordnung gebracht werden (was ich größtenteils abgegeben habe), berge von wäsche gewaschen, immer wieder ins krankenhaus gefahren werden, für die zeit 'danach' geplant werden. das alles neben familie und erwerbsarbeit, hat mich doch sehr erschöpft. nervenaufreibend vor allem die telefonate mit meiner schwester, die - 250km entfernt wohnend - mir vorwürfe macht, weil ich ihn die letzten jahre als selbständigen, eigenverantwortlichen menschen behandelt habe und das auch weiterhin tun möchte. sie will ihn gern kontrolliert quadratischpraktischgut versorgt wissen (unser bruder auch). außerdem ist sie der meinung, ich mache das alles nicht gut genug und sei überhaupt völlig überfordert (auch mit meinem leben im allgemeinen). ich hab ihr vor allem gesagt, daß solche telefonate mir das leben schwer machen, nicht das sorgen für den vater...

gestern wurde er überaschend aus der klinik entlassen, und so haben wir ihm eine ruhige ecke improvisiert (mit der netten nebenwirkung, daß unser schlafzimmer endlich einige umzugs kartons leerer ist...) und haben ihn taggsüber hier, was erstaunlich gut klappt und ihm auch gut tut. morgen dann werden wir mit kliniken telefonieren können für eine dringend notwendige weiterbehandlung.

heute - um die kurve zum vom anfang zu kriegen - haben wir dann einen septemberausflug gemacht auf einer der tollen bergischen bahntrassen. die kinder mit rädern, der opa mit dem "opamobil" (rollator), die eltern zu fuß. wir konnten regelrecht im septemberlicht baden und haben es alle sehr genossen. *hach*

willkommen, september, du schöner!
mach gerne weiter so!

Freitag, 24. August 2012

hülle

"lass deine hand da, die ist so schön warm", sprach das wirbelwindkind, als ich ihr beim gutenachtsagen übers gesicht streichelte. dann schmiegte sie ihre wange an meine hand und schlief in sekunden ein.
*hach*

Donnerstag, 23. August 2012

das fass zum überlaufen

...bringt frau siebensachen, wenn sie nach einem stündchen schweißtreibender gartenarbeit in ihren ollen badeanzug schlüpft (oder auch mal nicht) und zur abkühlung prustend in die halbvolle zinkwanne ihrer töchter klettert *kicher*.
das ist sooo erfrischend!

ach ich liebe diese wärme! nicht daß ich nicht auch darunter 'leiden' würde, leiden im sinne von schwitzen, angestrengt sein, dicke füße kriegen, träge werden - also eher beeinträchtigt sein als leiden. doch ich mag diese intensität, das brennen der sonne, ihre kraft, auf der haut zu spüren. und dieses licht! ( auch wenn es hier in ballungsgebietsnähe ja nur ein dunstiger abklatsch vom strahlenden licht der berge oder des meeres ist...) ich krieg grad nicht genug davon.

(vermutlich ist es ein urinstinkt, der um das unausweichliche ende des sommers weiß und nun noch so viel sonnenlicht wie möglich speichern will, um die dunkle zeit gut überstehen zu können.)

ich kann mit der hitze gut leben, indem ich mit ihr lebe. frühmorgens alle fenster aufmache, bevor die sonne sie erreicht, zugluft durch alle räume. eine halbe stunde später dann mache ich alle vorhänge zu, die rolläden weit runter, damit die hitze draußen bleibt. ich trinke viel, viiiel, damit der kreislauf mitmacht. die lust auf warmes essen ist verschwunden, es gibt lauwarme speisen oder salate in vielen variationen (nicht nur grünzeugsalat, auch mit getreide und hülsenfrüchten) und obst. ooobst! grade am liebsten pfirsiche und wassermelone. leichtste kleidung sowieso und für draussen luftige schuhe, sonnenbrille und als modisches no-go einen sonnenhut *hüstel* (tut aber gut!).

und wenn ich doch mal stöhne, dann erinnere ich mich schnell daran, daß diese heiße luft aus der sahara ja schon ganz anderswo war, zb auf der schwiegerelterninsel, und wenn sie dort ist, dann gehen die temperaturen tags deutlich über 40°  und es kühlt nachts nicht ab. das ist arg: nächte über 35°. da sind die wenigen hiesigen nächte über 20° ( die dann 'tropisch' genannt werden, *lach*) doch ein killevips. fenster auf, decke aus dem bezug raus und nur ein hemdchen anziehen, dann klappts nach etwas eingewöhnung gut.

und um noch mehr sonne in die dunkle zeit hinüberzuretten (frederic lässt grüßen), verkrümel ich mich jetzt in die küche und koche pfirsichmarmelade!

lasst es euch gut gehen!

Donnerstag, 26. Juli 2012

fliegende tage

ach, ich würd euch soviel schreiben wollen.
wenn nur die tage länger wären, oder ich ab+zu einen ohne alltag bekäme. ihr kennt das ja ;-).

von einem verregneten sperrgutfund, der ein wunderbarer schreibtisch für die zukünftige zweitklässlerin wurde. 
vom schlendrian, den ich grad in den sommerferien pflege - obwohl ich noch keinen urlaub habe.
vom schlafen, das wieder so gut klappt, daß ich freiwillig und von allein vor 7 wach bin.
von unseren bunten wänden sowieso schon lange.
von der 'hitze', die uns grad beschert ist und die ich so genieße - wehende vorhänge und wassermelone gegen die hitze, und endlich mal zuhause die kleidungsstücke anziehen, die ich sonst nur auf der schwiegerelterninsel trage!
vom stunden mit der familie am fluß und am stausee, faul im hohen gras zu liegen oder auf den flußsteinen zu sitzen und mit den kindern wasserspiele zu spielen, ein abendessen draußen in der abendsonne.
vom morgenkaffee nur mit mir am offenen küchenfenster, den sommermorgenlichthimmel genießend.
von fuchs und schleiereule, die sich hier um die häuser herumtreiben und mich wieder wachmachen dafür, wie gut wir es hier haben, in der stadt in waldnähe zu wohnen.
von... von... von...

so deute ich dies alles nur an, wünsche euch einen wunderbaren sommer mit genüssen alles arten und entschwinde zu unseren halbfertigen köfferchen krempelhaufen, denn übermorgen mach ich mit den kindern eine lange zugreise zu freunden ins benachbarte bergland!


habt es gut miteinander
bleibt gesund
bis bald


Mittwoch, 18. Juli 2012

könnt ihr hier kommentieren?

ich wurde eben gefragt, ob ich einen trick zum kommentieren hier im blog wüßte.
hm.
ich hab die einstellungen geprüft, sie stehen auf  'kommentare zulassen'.
es sollte also gehen.
hm?
probiert doch bitte mal, ob es von euch aus geht, ja?
wenns nicht geht, schreibt mir das bitte kurz per mail, adresse in der linken seitenleiste.
dann würde ich mich mal an blogger wenden...

ich mein, ich bin ja wenige kommentare gewöhnt, das ist auch in ordnung so, aber es soll doch wenigstens die MÖGLICHKEIT geben zu kommentieren, woll?

Montag, 16. Juli 2012

sonntagsfreuden

sonnenuntergang zwischen wolkentürmen
5 kinder, schwimmbad und schokoladenkuchen
schreibtischbau aus sperrgutfund
nacktfüßig dem wetter trotzen

regensonntag

Mittwoch, 11. Juli 2012

werbung

auf der treppe lag ein naturtextil-katalog. "herbst/winter, tssss", dachte ich.
zum mittagscaffè hab ich aber doch mal reingeläuert - und beim anblick der kulisse seufzen und beinahe weinen müssen. erst später wurd mir klar, warum: ich hatte heimweh!
 
(wenn der katalog nicht auf der schwiegerelterninsel abgelichtet wurde, dann zumindest irgendwo, wo es sehrsehrsehr ähnlich aussieht).

((ist das nicht verrückt? ich hab heimweh nach dieser insel, die mir doch 'nur' angeheiratet ist. aber soooo schön!))

Montag, 9. Juli 2012

strohfamilie

einen tag (von achten) ist herr siebensachen jetzt dienstlich unterwegs.
es lief gut, die kinder waren gut versorgt und beschäftigt, während mama geldscheffeln arbeiten geht. und der abend war erstaunlich harmonisch, sie waren echt erschöpft allesamt. zu müde zum zanken ;-)

und ich - vermiss ihn schon seit heute morgen.
ach, mann.

Freitag, 6. Juli 2012

klarheit

eine absage bekam ich gestern in sachen schule:
es wird nichts dieses jahr. das stellenkontingent ist völlig ausgeschöpft. punkt.
vielleicht in zwei jahren. sie behalten mich im hinterkopf (schön!).

seufzen - und erleichterung.
es tut gut, klarheit zu haben.
ich bin auch froh, daß mir die entscheidung abgenommen wurde.
denn ich habe auch einen rechten bammel bekommen bei der vorstellung, es könnte ernst werden. es wäre wirklich viel, sehr viel geworden, kinder, familie, arbeit UND ausbildung zu stemmen. ich würde mir wünschen, daß es kein stemmen sein müßte.

nun ist es so. auch gut.
such ich mir erstmal ein anderes ziel.
(naja, und eine feste (halbe) stelle zum  geldverdienen zu haben, wie ich sie habe, ist ja auch was gutes. nur bin ich dort eben nicht glücklich.)

ich wünsche euch ein frohes wochenende!
(und danke für euer anmichdenken!)

Montag, 2. Juli 2012

johanni

gestern waren wir beim diesjährigen johanni-feuer, welches am vergangenen sonntag wegen akuter nässe ausgefallen war. aufgrund der terminverschiebung hatten sich viel weniger menschen als sonst  dort *klick* eingefunden, doch es war auch in kleinerer runde gemütlich und wiedereinmal wunderschön. nach den wetterkapriolen der letzten tage (wochen?) hatten wir ganz ruhiges, wenn auch nur mäßig warmes wetter, zur feuerzeit sogar wolkenlosen himmel, und ein abendwind blies uns das feuer kräftig an, als säße ein feuerdrache im innern des holzhaufens (schaut mal die geringelte drachenzunge, wie er am himmel leckt!).

nebenan gab es ein kleines feuer zum stockbrotbacken, woran nicht nur die kinder freude hatten.
es wurde gesungen, gekokelt, geschaut, genossen, die jugendlichen wagten sprünge über das (niedergebrannte) große feuer - einfach schön. erst um mitternacht sanken wir dann völlig verräuchert in unsere betten, und heute morgen fiel das aufstehen nicht so leicht. doch das gehört dazu.

ich wünsche euch eine frohe jahresmitte!

Freitag, 29. Juni 2012

falsch gedacht

da denk ich, "ach, es ist freitagabend, sieh mal alles ein bißchen lockerer", und achte nicht so auf pünktliches abendessen -
und habe prompt um 18.35 uhr das riesenabendgezeter.

meine gewohnheitstierchen <3

(wir haben dann doch so gradnoch die kurve gekriegt und eine schöne abendstunde verbracht.)

deswegen

... mag ich keinen deutschen fußball.
es war DAS thema (klick) heute in der ganzen stadt.

grässlich.

Donnerstag, 28. Juni 2012

heute abend

...nee, nicht was ihr denkt *schmunzel*.

heute ist bei mir erdbeertag.
am vormittag war ich mit einer gruppe 'meiner' behinderten auf dem erdbeerfeld, und am nachmittag mit meinen kindern. und deshalb sitz ich hier und schnibbel erdbeeren, um daraus allerlei feines zu zaubern: marmelade, sirup und eis wird es mindestens. und eine große schüssel bleibt auf dem tisch stehen (und kommt über nacht in den kühlschrank), weil ich diese fülle grad sehr mag. erdbeeren zum naschen, das ist luxus pur.

nebenan im wohnzimmer läuft die übertragung aus warschau, und ihr könnt euch denken, daß mir der derzeitige spielstand von 2:0 für italien gefällt *frechgrins*. ich mag diesen deutschen fußballwahn nicht so... und ich freu mich über ruhige spätabende, denn hier in der großen stadt ist autocorso das lieblingsspiel der fußballfans nach einem spiel, und das hält mich vom schlafen ab *bähh*.

Sonntag, 24. Juni 2012

sonntagsfreuden

eigentlich... wäre meine sonntagsfreude heute das alljährliche johannifest auf einem demeterhof gewesen...
bis am nachmittag der anruf kam, daß sie schweren herzens beschlossen haben, das feuerfest wegen akuter nässe abzusagen (was uns nicht überraschte, läuerten wir doch schon seit morgens an den himmel). kein fest, kein feuer, keine glühwürmchen auf dem rückweg durch den wald... vielleicht wird es nächstes wochenende nachgeholt.

wir verbrachten den regentag dann eben weiterhin drinnen, (vor)lesend, märchenfilm schauend ('die regentrude', wie passend...), malend, spielend. als ich dann nach dem zubettbringen eben in die küche kam, riß die wolkendecke auf und die bald untergehende sonne mit großem strahlen kam hervor. und grad als sie dann wirklich unterging, den horizont fast berührte, ging solch ein regenschauer nieder, daß ich sofort nach jacke und hausschlüssel rannte, um draussen nach dem regenbogen zu schauen.

ja, er war da, der johanni-regenbogen!
meine sonntagsfreude.

Freitag, 22. Juni 2012

die freuden des weltnetzes

während ich hier so garüberhauptnicht warte (morgen seh ich den tochterfreundinvater wahrscheinlich, den aus dem personalkreis...), erzähl ich euch mal von meinen neuesten weltnetz-tausch.

in der vorbereitung auf unseren umzug stieß ich auf die sorgfältig gehüteten restbestände unserer stoffwindeln (und das war reichlich...). irgendwie war es mir nie gelungen, alle windeln weiterzugeben, und sie zu verkaufen fehlte mir ehrlich gesagt die energie. also lagerten sie seit jahr und tag in einem großen karton. dann schrieb ramona von ihrem vorhaben, ihr noch ungeborenes kind auch mit stoffwindeln wickeln zu wollen, und schwupps, fragte ich sie, ob sie interesse an meinen windeln habe. hatte sie, und nach einer weile hatte ich es endlich geschafft, das päckchen fertig zu machen. weil ich mir für gut erhaltene, aber immerhin ausführlich gebrauchte stoffwindeln so gar keinen preis vorstellen konnte, schrieb ich ihr ein paar ideen zum tauschen auf. und dann - nachdem sie ihren sterngucker geboren hatte und alle in ruhe miteinander angekommen waren - kam neulich ihr windeltausch-päckchen bei mir an. hach wie fein! seht selbst:
 ein schatzkästchen voller wolle von der pflanzenfärberei kroll, ein paar rohe süßigkeiten...
 eine stricknadelnrolle (woher hast du nur gewußt, daß ich noch keine habe, ramona???), eine holzhäkelnadel in doppelgröße und eine strickanleitung (2 mützen habe ich schon danach gestrickt, im sommer! oder was sich hier dafür ausgibt...)
und eine so feine selbstgepatchte (heißt das so??) und kalligraphierte karte.
die passt ganz wunderbar zu unserem gartenkonzept ;-). ich werd das gewirr in zukunft als elfenwildnis bezeichnen!

liebe ramona,
ich danke dir auf diesem wege nochmal sehr herzlich für dieses prallvolle schatzkästlein!