eben bei einem vortrag von johannes denger über inklusion in waldorfschulen und anderswo:
"alle schulen sind sonderschulen.
auch ein gymnasium ist eine sonderschule.
eine schule für besonders intelligente."
unser ganzes schulsystem, dreigliedrig und 'sonderschul'überfrachtet (deshalb eigentlich viergliedrig),
basiert auf aussonderung und klassifizierung und ist - mal salopp gesagt - asozial.
jede macke kriegt ihr kästchen, und die werden alle übereinandergestapelt.
die schule für geistigbehinerte ganz unten, das gymnasium ganz oben.
wie soll mensch denn da soziales miteinander lernen?
nirgendwo auf der welt werden so viele kinder aussortiert, isoliert und abgestempelt wie in deutschland: über 5%.
damit ist deutschland weltweit ein sonderfall, denn anderswo werden kinder mit einschränkungen so weit es eben geht in regelschulen unterrichtet. wer mag, lese dazu diesen artikel aus der zeit von 2009(!).
inklusion meint nun aber nicht den gemeinsamen untericht um jeden preis.
inklusion meint die wertschätzung der diversität und fordert die berücksichtigung der individuellen bedürfnisse.
wo möglich, an einer regelschule. und erst wenn es dort nicht möglich ist, an einer speziellen förderschule.
ein inklusiver untericht erfordert natürlich zusätzliches personal, am sinnvollsten mit 2-3 lehrerInnen pro klasse. davon wäre dann aber keineR nur für die eingeschränkten kinder da, sondern alle für alle. denn auch kinder ohne speziellen förderbedarf brauchen mal mehr zuwendung, können von heilpädagogischem wissen und können profitieren.
aber das ist noch längst nicht an der tagesordnung, sondern (wunderbare) zukunftsmusik.
ja, es gibt menschen mit einschränkungen.
(ich zb bin ein mensch mit einschränkungen im mathematischen und systhematischen denken.)
doch behindert ist mensch nicht, behindert wird mensch gemacht.
durch das errichten von barrieren im geistigen, im zwischenmenschlichen und im materiellen.