nicht müde werden sondern dem wunder leise wie einem vogel die hand hinhalten. (hilde domin)

Mittwoch, 29. Dezember 2010

waldweihnacht 2010




heute waren wir endlich im wald.
im hohen schnee war natürlich nicht an ein nest aus heu, moos und zweigen zu denken. so haben wir ein schneenest gebaut und mit trockenem laub ausgelegt. (kerze und glühende räucherkohle bleiben natürlich nicht dort, sondern werden in sicherheit gebracht!)

ein bißchen seltsam ist mir dabei ja immer zumute, sobald andere waldgänger in sicht sind. aber auch davon habe ich mich nicht stören lassen, nachdem ich es doch schon geschafft hatte, großtochters gemaule von mir abprallen zu lassen und eine andächtige stimmung zu schaffen (das fällt mir allen guten vorsätzen zum trotz doch immer wieder soooooo schwer.).
die kleinen töchter jedenfalls halfen beim bauen, besonders die jüngste wollte alles ganz genau wissen. zur verdeutlichung habe ich dann nach anderen liedern ("erfreue dich himmel", "licht muß wieder werden", "nun ruhen alle wälder") noch "erde, die uns dies gebracht" gesungen - da strahlten ihre augen im erkennen!
und nun hoffen wir, daß die waldtiere sich an unseren gaben gütlich tun. die vorstellung eines mäuse- und eichhörnchengelages verbreitete hier nämlich schon freude.

habt es gut und warm!
 

Samstag, 25. Dezember 2010

weihnacht


ich wünsche euch allen
eine frohe und besinnliche weihnachtszeit
im kreise eurer lieben

***

und gebt auf euch acht,
wenn ihr draußen auf dem eis unterwegs seid

Mittwoch, 22. Dezember 2010

schon?


ein jahr siebensachen!
ohne verlosung, einfach so ;-)

es macht mir immer noch freude,
begleitet mich oft in gedanken,
ich habe viel gelesen,
gelernt,
kennen gelernt,
bin gewachsen,
habe bande geknüpft,
gehalten und verstärkt,
geweint und gelacht,
gelebt.
  
schön, daß ihr da seid! 
 
(trotzalledem:
komisches ding, das.
weltnetz.
tsss)

Montag, 20. Dezember 2010

wintersonnenwende


heute
beginnt die längste,
die dunkelste nacht des jahres,
in der das licht
wiedergeboren wird.

sonne
die uns leben spendet
die uns leuchtend warme strahlen sendet
sonne
die uns hoffnung kündet
die uns mit dem all verbindet
sonne
die ein schicksal wendet
die die längste nacht beendet
sonne!
scheine tief in uns hinein
lass uns leuchtend flamme sein
(h. wilhelm)

unser weihnachtsfest ist die christianisierte form des uralten festes der geburt der wiederkehrenden sonne. immergrüner gehölzschmuck symbolisierte schon immer das wiederkehrende leben. der kranz aus immergrünen zweigen mit einer kerze pro jahreszeit wurde als symbol des nie endenden jahreszklus' gewunden. auch unsere weihnachtsplätzchen in sonne-, mond-, stern- und tierform waren früher symbole, deren kräfte man sich mit deren verzehr einverleibte. die tiergestaltplätzchen waren symbole für opfertiere, so konnten die wenigen und daher wertvollen nutztiere geschont werden. die opferbrotminiaturen (kekse) wurden in den wind, ins wasser, ins feuer und in die erde gegeben, als dank für die das vergangene jahr über erhaltenen gaben. die menschen drückten so ihren dank aus und teilte ihren reichtum mit der natur, ihren kräften und geistern. und mit weihenden kräutern und harzen (wie weihrauch, myrrhe, zimt, alant, tannen- und fichtenharz, johanniskraut, beifuß, mariengras, mistel, rosenblättern) wurde ebenfalls der wiederkehrenden sonne gehuldigt.
(nach: 'räuchern mit heimischen kräutern' von marlis bader)

mit meinen kindern versuche ich, ein wenig an alte bräuche anzuknüpfen und begehe mit ihnen seit ein paar jahren etwas, das ich 'waldweihnacht'nenne. wir ziehen (so ungefähr am zweiten weihnachtstag) mit einem gefüllten körbchen in den wald, suchen einen schönen baum aus, in dessen wurzelwerk wir einen kleinen gabentisch aus moos, heu und zweiglein herrichten. in dieses 'nest' hinein geben wir unsere gaben - kekse, obst, körner, ein ei, möhren. der stamm darüber wird mit kleinen strohsternen geschmückt, und wir verbreiten mit einer kleinen räucherung festlichen duft. auch gesang darf nicht fehlen. und wenn wir zufrieden sind, gehen wir wieder nach hause.

(und vor 45 jahren machte sich nach 12 langen tagen 'über termin' ein kindlein auf den weg ans licht. schon damals war es optimistin, wartete mit dem geborenwerden darauf, daß das licht wiederkehrt. und erst als die dunkelste nacht überwunden war, kam es zur welt.)

Sonntag, 19. Dezember 2010

küchentag


fast den ganzen tag hab ich in der küche gestanden.
(ein viertelstündchen mittagspausenblogrunde gabs zum ausruhen für die beine)

erst zum plätzchen backen, dann fürs abendessen
(denn die kinder wollten trotz vollem plätzchenbauch "bitte ein sonntagsessen, mama!"
nun bin ich platt, aber zufrieden!

(wenn auch die plätzchenausbeute im ganzen nicht sooo viel aussieht, spritzgebäck, hagebuttennester, zimtsterne, jeweils die einfache rezeptmenge)

und jetzt:
sofa und stricken, der zweite handschuh ist dran, denn es soll nochmal kälter werden!) 
 
einen guten wochenstart wünsche ich euch!  

Samstag, 18. Dezember 2010

freudenhüpfer


gestern guckten die kollegen bei der arbeit kurz mal etwas erstaunt, als ich durch den flur gehüpft kam.
ich war nämlich grad beim chef gewesen und habe dort
- tatatataaaa -
meine stundenreduzierung um ein jahr verlängert bekommen!

da mußte ich dann mal hüpfen :-)))))

(hintergrund: meine letzte elternzeit ist gerade zuende gegangen. auf den ursprünglichen stundenumfang aus vor-kinder-zeiten kann und will ich nicht zurück. ich wollte aber in heutigen zeiten auch nicht einfach so meine volle stelle aufgeben, und so hatte ich angefragt, ob ich nicht auf ein jahr befristet weiter nur 'halbzeit' arbeiten könne. hätte er nicht drauf eingehen brauchen. hat er aber!!!!)

Mittwoch, 15. Dezember 2010

telefonieren lernen


das mittlere tochterkind ist zwar inzwischen 6 jahre alt, weigerte sich aber bisher hartnäckig zu telefonieren. einmal hat sie - nach dem vorbild der großen schwester - mit einer freundin geplaudert, stieß dabei aber schnell an die grenzen dieser eindimensionalen kommunikation, die ja überhaupt nicht dem entspricht, wie junge kinder sich miteinander verständigen.

gut, mir ist das egal, sie muss ja nicht telefonieren. manchmal fanden es oma oder nonna schade, daß das kind am geburtstag oder so nicht ans telefon kommen mochte. aber ich (wir) sah überhaupt keine veranlassung, das kind zu drängen. wozu auch.

heute nun hatte sie einen zahnarzttermin und ist danach nicht wieder in den kindergarten gegangen, weil es kaum gelohnt hätte und sie auch gern mal eine runde allein zuhause ist mit mama. als dann die zeit des abholens der kleinen schwester nahte, hatte ich so garkeine lust darauf, auf ihr getrödel beim anziehen zu warten und sie dann wieder aus dem kindergarten loseisen zu müssen, ganz abgesehen davon, daß sie beim anziehen der jüngeren im kindergarten einfach oft im weg ist.
ich fragte sie also kurz vorm losgehenmüssen, ob sie nicht lieber die kurze zeit allein zuhause bleiben wolle, sie könne in der zeit ausgiebig schaukeln (die schaukel ist ein begehrtes streitobjekt, und sie schaukelt so gern).
kurzes überlegen, dann stimmte sie zu. schnell die schaukel aufgehängt, matratze drunter gelegt, türklinke dick gepolstert, damit möglichst nichts passieren kann (kurz überlegte ich, ihr den fahrradhelm aufzuschwatzen, doch der lag in der garage). zur sicherheit stellte ich noch den babyruf beim telefon ein, damit sie mich im notfall mit einem tastendruck erreichen könnte.

 und tschüß...

als ich ganz entspannt mir der kleinen schwester durchs kindergartentor ging, quakte das handy (mein handy quakt eben, 'bullfrog' heißt der klingelton, den ich als am wenigsten störend und zudem witzig finde). als ich dranging, war nur rauschen zu hören.

kaum eingepackt, quakt es wieder: "mama, wann kommt ihr zurühück?" sprach ein zaghaftes stimmchen. kurzes gespräch, alles klar, bis gleich.

5 minuten später quakt es wieder: "ich hab hunger! ihr sollt jetzt kommen." die stimme klang schon kräftiger. als beschäftigung schlug ich ihr vor, schonmal den tisch zu decken. tschüß bis gleich.

wieder 5 minuten später quakt es wieder: "soll ich den nudelsalat schon auf den tisch stellen?" jetzt war alle scheu verlore, sie klang wie eine vieltelefoniererin. schmunzelnd erklärte ich ihr dann nochmal, daß das jetzt eigentlich nur für norufe gedacht sei (so vom festnetz aufs handy ohne flat). und wir wären ja auch gleich da "ja gut, tschühüß."

einmal quakte es noch, hörte aber sofort wieder auf.
:-)))

ich bin ziemlich stolz auf mein großes kleines mädchen, daß sie das geschafft hat: die halbe stunde allein zu bleiben und mit mir zu telefonieren.

nur ich hatte nicht an alle eventualitäten gedacht, sie hatte nämlich auch ein kerzlein auf den tisch gestellt und angezündet *waaaaa*. ich habs nochmal erklärt, warum auch versierte kerzenanzünderinnen das bitte nicht ohne anwesenheit einer erwachsenen machen dürfen und werde bei nächster gelegenheit natürlich auch die streichhölzer in sicherheit bringen!

Dienstag, 7. Dezember 2010

hallelujah!

 
so ein schöner flashmob!


(und so strahlende gesichter)

(und danke für die einstellhilfe, gabriela!)

Montag, 6. Dezember 2010

oooooooh! (oder auch: mutig, mutig!)

 
heute spätnachmittag ein anruf:
"hallo, ich bin die mama von ... und ich mußte dich nochmal wegen der mütze anrufen. äääh... das ist mir sooo peinlich, daß ich da gestern als du mich angesprochen hast, so'n zeug erzählt habe. ich war total überrumpelt. ich hab dann die ganze nacht ein schlechtes gewissen gehabt und möchte dir unbedingt deine mütze wiedergeben!..."

wir haben dann ein weilchen geredet, ich habe ihr auch gesagt, wie sehr ich mich über ihren anruf freue (ich hatte gänsehaut!!!) und das ich das ganz toll von ihr finde. sie erzählte wie die mütze den halben tag auf dem boden gelegen habe und mit füßen getreten wurde, bis sie sie dann doch aufgehoben und mitgenommen habe. und sie wäre ihr in den wenigen tagen zum absoluten lieblingsstück geworden, aber sie hätte sie jetzt nicht einfach behalten können, nachdem ich sie angesprochen hätte. und es wäre ihr ja so peinlich.

das
war eine wunderschöne nikolausüberraschung,
und ich weiß garnicht, worüber ich mich mehr freue:
über die mütze oder über den mut der frau, sich zu 'stellen'.

und morgen hab ich sie wieder!!!!

(und was bitteschön mach ich jetzt aus dem neuen, schon abgewickelten wollknäuel?
es werden wohl passende handschuhe werden ;-) )

Sonntag, 5. Dezember 2010

gibts das?


ist es möglich,
daß es zwei identische mützen gibt,
nach derselben anleitung aus einem englischen buch gestrickt,
mit demselben garn anderer nadelstärke als in der anleitung angegeben (die anleitung mußte also umgerechnet werden),
in exakt derselben farbe?
gibt es das?

auf der ganzen welt - meinetwegen.
in europa und auch in deutschland - meinetwegen auch.
in dieser stadt - schon sehr unwahrscheinlich.
aber im umkreis von zweihundert metern um ein waldorfschule???????

das kann ich einfach nicht glauben.
und bin ziemlich sauer und auch enttäuscht.

(zur erklärung:
vor einer woche verlor ich meine frisch selbstgestrickte lieblingsmütze auf dem adventsbasar unserer schule. heute begegnete mir in der nähe der schule im schneetreiben eine frau mit genau so einer mütze, und ich sprach sie an, ob sie die beim adventsfest gefunden habe. sie verneinte, die sei vom weihnachtsmarkt, aber in einer nachbarstadt (ach da gäb es ja sooo schöne mützen...).
boah, ich bin echt angefressen, wie man so sagt.
und ich strick mir jetzt ne neue *aufstampf*, und die hab ich dann IMMER auf, damit die andere das auch sieht und immer daran erinnert wird. unsere kinder sind nämlich in derselben kindergartengruppe.
und ich hoffe, daß es ihr sooooooo peinlich ist.)

das ist sie - auf MEINEM kopf, als noch laub an den bäumen hing

((hätt ich doch bloß direkt und forsch gesagt :"oh wie schön, du hast meine mütze gefunden!!!!"
stattdessen war ich so freundlich und hab noch gefragt, ich dussel.))

(((vielleicht plagt sie ja das schlechte gewissen und die mütze findet morgen oder so im kindergarten wieder zu mir. das würde ihr so grade noch zur ehrenrettung gereichen.)))